Der wichtigste Schritt aus der Perspektive der institutionellen Anwender war die Einführung eines Zertifizierungsprogrammes, zunächst für entsprechendes Equipment im Jahre 2005 und ein Jahr später für die ersten Carrier-Ethernet-Services. Anwender konnten nun sicher sein, dass die gewählten Services die definierten globalen Standards erfüllten. Dadurch begannen die Verkaufszahlen rapide zu steigen. Selbst in der folgenden Phase des wirtschaftlichen Abschwungs blieb das Geschäft mit Carrier-Ethernet robust, vor allem durch die möglichen Kosteneinsparungen, die Flexibilität im Geschäftsprozess sowie durch neue Wachstumschancen, insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
Aus Sicht der Carrier hebt Michael Howard von Infonetics Research hervor: „Der wichtigste Treiber für Carrier-Ethernet war zunächst die Migration in Richtung IP-Netze. Aber im letzten Jahr, wenn nicht gar in den letzten drei Jahren waren es vor allem Video und Mobile-Broadband, die für Wachstum sorgten. Für die Zukunft sehen wir vor allem die Cloud als wichtigsten Antrieb.“
In diesem Jahr wird die Investition der Service-Provider in Carrier-Ethernet erstmals die in SONET und SDH übersteigen. Lediglich 14 Prozent der von dem Unternehmen in einer Studie befragten Carrier erwarten mehr Ausgaben für konventionelle Technologien innerhalb der nächsten 18 Monate. Fast alle stimmten zu, dass Carrier-Ethernet sich am besten für Zugangsnetze eignet, während immerhin 80 Prozent die Technologie auch für die Kernnetze favorisierten.