Ethernet über ungeschirmtes Twisted-Pair-Kabel (UTP) startete mit StarLAN (1 MBit/s) um 1984 herum. Erst 1987 zeigte die Firma Synoptics das erste 10 MBit/s schnelle Twisted-Pair-Ethernet in einer sternförmigen Kabeltopologie auf Basis eines zentralen Hubs. Dies entwickelte sich schließlich weiter zum erst 1991 nach langer Diskussion verabschiedeten 10BaseT-Standard. Dieser Standard sah ausschließlich Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und eine Terminierung im Gerät vor. Damit waren Repeater keine speziellen Geräte im Zentrum großer Netzwerke mehr, sondern sie wurden zu Geräten, die jedes Twisted-Pair-Netzwerk mit mehr als zwei Maschinen nutzen musste. Die daraus resultierende Baumstruktur vereinfachte die Pflege von Ethernet-Netzwerken enorm und Fehler einer Maschinen oder eines Kabels beeinträchtigten die anderen Geräte im Netzwerk kaum noch.
Schon ein Jahr nach 10BaseT folgte der 10BaseF-Standard (Ethernet über Fibre-Optics) und Hewlett-Packard sowie AT&T kündigten die Entwicklung eines Fast-Ethernet-Standards mit einer Geschwindigkeit von 100 MBit/s über Twisted-Pair an. Tatsächlich wurde der HP/AT&T-Entwurf 1995 als Standard verabschiedet (100BaseVG beziehungsweise 100VG-AnyLan), konnte sich mangels Herstellerunterstützung und Akzeptanz aber nie durchsetzen und Produkte verschwanden ab etwa 1998 wieder vom Markt. Der Gedanke eines Fast-Ethernet war natürlich grundsätzlich attraktiv – und 1995 waren wir tatsächlich der Meinung, 100 MBit/s sei schnell. HPs und AT&Ts Initiative wurde also von der IEEE-802.3u-Arbeitsgruppe gekontert, die schließlich ebenfalls 1995 den Fast-Ethernet-Standard (100BaseX) veröffentlichte, der sich letztendlich durchsetzte. Das X in 100BaseX steht dafür, dass als Übertragungsmedium sowohl Twisted-Pair als auch Glasfaser unterstützt wird. Dieser Standard legte erstmals einen Full-Duplex-Übertragungsmodus fest.
Etwa Mitte der 90er setzte der Trend von Multimedia-Applikationen in Unternehmen und damit in Unternehmensnetzwerken ein. Diese Applikationen stellten neue, höhere Anforderungen an die Übertragungsgeschwindigkeit. Aus diesem Grund wurde bereits 1996 schon wieder mit der Definition eines Standards beziehungsweise Substandards für 1000-MBit/s-Ethernet (1 GBit/s) begonnen. Diesmal ging die Entwicklung zügig voran und schon 1997 konnte die IEEE-802.3z-Arbeitsgruppe einen Draft-Standard vorlegen, der dann als endgültiger 1000-MBit/s-Standard 1998 verabschiedet wurde – allerdings nur für Glasfaser und Twinax-Kabel. Bis der 1000BaseT-Standard für Twisted-Pair verabschiedet wurde, dauerte es dann doch noch bis Ende 1999. Und kurz danach, Anfang 2000, sprach man bereits von einem 10-GBit/s-Ethernet. Die IEEE-802-3ae-Arbeitsgruppe legte sich mächtig ins Zeug und schon im Herbst 2001 waren die ersten 10-GBit/s-Ethernet-Komponenten verfügbar.
Nun dauerte es bis Ende 2006, bevor das IEEE begann, am neuen 802.3ba-Standard zu arbeiten, der gleich zwei weitere Geschwindigkeiten für zwei verschiedene Anwendungsgebiete definiert: 40 GBit/s für Serveranbindungen und 100 GBit/s für Core-Switch-Upgrades. Dieser Standard wurde 2010 verabschiedet, entsprechende Produkte waren zu diesem Zeitpunkt bereits verfügbar.