Carrier-Ethernet 2.0

Ethernet weltweit anbieten

22. April 2014, 14:52 Uhr | Uwe Scholz, freier Journalist aus Berlin

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Migration planen

Anwendungsbeispiel – Aufbau eines EVPL-Services
© MEF

Der Ablauf stellt sich folgendermaßen dar: Service-Provider (SP) und Access-Provider (AP) richten das ENNI ein. Der SP bestellt einen einzigen CE-2.0- Access-EPL-Service bei einem AP, um seinem Kunden einen port-basierten Ende-zu-Ende-EPL-Service bereitzustellen, bei dem sich eine Kundenlokation außerhalb des eigenen Netzes befindet. Der AP baut eine OVC zwischen dem OVC-Endpunkt-1 am Kunden-UNI sowie dem OVC-Endpunkt-2 am ENNI auf. Entsprechend etabliert der SP OVC-2 zwischen dem OVC-Endpunkt-2 am ENNI und OVC-Endpunkt-2 am Kunden-UNI-2. Die Verknüpfung zwischen den beiden OVCs bildet eine Ende-zu-Ende-Ethernet-Virtual-Connection (EVC) zwischen den beiden Kundeninterfaces UNI-1 und UNI-2.

In der Abbildung wird dargestellt, wie VLAN-basierte Ethernet-Access-Services mit einem UNI in Verbindung mit mehreren Point-to-Point OVCs etabliert werden. Der End-to-End-EVPL-Service erlaubt dem Kunden das Mapping von einem oder mehreren Services, aber kein Overlapping von CE-VLAN-IDs zu jeder EVC. Die Grafik zeigt zudem, dass ein ENNI mehrere Point-to-Point-OVCs und mehrere Instanzen port-basierter oder VLAN-basierter E-Access-Services unterstützen kann, indem eine S-VLAN-ID auf jeden OVC an einem ENNI gemappt wird. Jeder OVC kann eine unterschiedliche Serviceklasse zugewiesen werden. Das Kunden-UNI kann mehrere EVCs unterstützen.

Carrier-Ethernet-Service-Provider, die CE-2.0-E-Access-Services anbieten wollen, sollten ihre Migration zu CE 2.0 planen. Dazu dienen die vier Schlüsselspezifikationen MEF 10.2, MEF 23.1, MEF 26.1 sowie MEF 33. Wichtig ist der Einsatz von CE 2.0 zertifiziertem Equipment am UNI und am ENNI. Zertifizierte Hardware findet sich auf der MEF-Registry. Empfehlenswert ist weiterhin die Zertifizierung der CE-2.0-E-Access-Services.

Service-Provider, die CE-2.0-E-Access-Services nutzen wollen, können sich über entsprechend zertifizierte Anbieter in der MEF-Certification-Registry über vorhandene Angebote informieren. Ebenso sollten sie nach CE-2.0-zertifizierten Services in ihren RFPs verlangen. Die Service-Level-Spezifikationen sollten auf den Definitionen von MEF 23.1 beruhen.

Carrier-Ethernet-2.0-E-Access-Services bieten Service-Providern einen neuen und einfachen Verbindungsstandard, um die Bereitstellung von Carrier-Ethernet-Services überall dort sicherzustellen, wo sie nachgefragt werden – unabhängig von der eigenen Netzabdeckung. Die Motivation zur Migration in Richtung auf CE 2. 0 sind die Verringerung der damit verbundenen Kosten sowie die Beschleunigung der Bereitstellungszeit. Zudem kann der neue Standard für CE-2.0-E-Access-Geschäftsmodelle eröffnen, um Carrier-Ethernet-Services außerhalb der eigenen Netze oder in einem weltweiten Maßstab anzubieten.

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