5G-Campusnetze

Give me Five G!

31. Mai 2023, 11:30 Uhr | Autorin: Sabine Narloch / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

5G-Campusnetze in der Praxis

Ein Beispiel aus dem Gesundheitswesen ist das 5G-Standalone Campusnetz von o2 Telefónica für das Helios Klinikum in Leipzig, das zu Forschungszwecken eingerichtet wurde. Das Funknetz versorgt rund 50 Räumlichkeiten, die auf zwei Gebäude verteilt sind. Ein möglicher Use Case sei es, den genauen Standort von Krankenhausbetten im Blick behalten zu können. So lasse sich beispielsweise eruieren, welche Betten tatsächlich in Benutzung sind und in welchen Bereichen des Klinikums sich noch freie Betten zur Verwendung befinden.

Ein Beispiel für ein kommerzielles Netz, das bereits im Einsatz ist, findet sich bei der Prinzhorn Group, einem österreichischen Unternehmen im Bereich der Papier- und Verpackungsmittelherstellung (siehe Infokasten unten).

Doch wie so oft bei neuen Technologien, kommen neue Ideen mitunter erst im laufenden Prozess. So geschehen bei einem großen Automobilhersteller, für den o2 Telefónica ein privates Netz gebaut hatte. Primär sei dies für die Produktion eingerichtet worden. Dann kamen weitere Anwendungsfälle wie die Unterstützung durch Experten aus der Ferne (Remote Expert) hinzu. Der Einsatz von Kameras und VR-Brillen stellte das Unternehmen mit Blick auf die Mitarbeiterschaft und den Datenschutz vor neue Herausforderungen. Die Lösung: Kameras und VR-Brillen wurden über das 5G-Netz an eine Cloud angebunden. Hierüber ließ sich sehr schnell eine Software mit einem Algorithmus zur Verpixelung der Gesichter einspielen. „Innerhalb weniger Tage entsteht durch solche Herausforderungen ein neuer Use Case“, kommentiert Busch diesen Erfindungsgeist. Durch solch unverhoffte Möglichkeiten ist es jedoch für Mitarbeiter aus dem Controlling besonders schwierig einzuschätzen, welchen finanziellen Mehrwert die 5G-Lösung für ein Unternehmen bringt, denn hier zählt der Return on Investment (ROI). Genau der lässt sich aber in der Regel vorab schwer beziffern. „In der Anfangsphase eines Projekts ist es häufig zu früh, um bereits klar zu sagen, auf welchen Return on Investment es am Ende konkret hinausläuft. Der Aufbau eines Campusnetzes ist zunächst eine langfristige Investition in eine moderne digitale Infrastruktur. Je mehr Use Cases Unternehmen über diese Infrastruktur umsetzen, desto besser wird am Ende der Return on Investment“, erklärt Busch.

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5G-Campusnetz bei österreichischem Papierhersteller

Die Prinzhorn Group ist ein österreichisches Unternehmen der Verpackungs-, Papier- und Recyclingindustrie mit rund 10.000 Mitarbeitern in 16 Ländern. Zusammen mit o2 Telefónica und in Kooperation mit dem Netzbetreiber Drei Österreich hat das Unternehmen am Standort Pitten in Österreich ein 5G-Campusnetz errichtet. Dabei werde das komplette Werksgelände auf mehr als 100.000 Quadratmetern abgedeckt. Das Ziel: Informations-, Logistik- und Produktionsprozesse zu beschleunigen.
Die 5G-Vernetzung von Scannern, Funkgeräten, Smartphones und Tablets gehört dabei zu den ersten Anwendungen. Diese waren zuvor per WLAN vernetzt, das auf dem weitläufigen Werksgelände und mit einer 100 Meter langen Papiermaschine mit Stahlkonstruktionen und Betonwänden an seine Grenzen gestoßen war. 5G-vernetzte Endgeräte, Monitoring-Bildschirme, Dashboards und mobile Apps in Produktion, Instandhaltung und Intralogistik liefern den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf dem Werksgelände nun digitalen Zugang zu Informationen in Echtzeit. Die zuverlässige Erreichbarkeit bis in die Tiefen der Maschinenanlagen erleichtere die Arbeitsabläufe und verkürze Wegzeiten. „Das 5G-Campusnetz an unserem Standort Pitten ist für uns ein wichtiger Effizienzhebel, um die Herausforderungen bei den Energie-, Rohstoff- und Logistikkosten anzugehen und gleichzeitig unsere Produktion zu optimieren“, sagt Michael Krumay, Head of Technics im Werk Pitten der Prinzhorn Group. Mehr zu diesem Projekt finden Sie hier.

 


  1. Give me Five G!
  2. Viele zu klärende Fragen und langer Vorlauf
  3. 5G-Campusnetze in der Praxis
  4. Konsolidierungstendenzen auf dem Anbietermarkt

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