Intelligentes Loadbalancing ist für die meisten Cloud-basierten Anwendungen von zentraler Bedeutung, um hohe Verfügbarkeit, Sicherheit, Skalierbarkeit und Performance der Anwendungen sicherzustellen. Unternehmenseigene Rechenzentren nutzen üblicherweise Virtualisierungstechniken, vermehrt auch Software-Defined-Networking (SDN) und Network-Function-Virtualization (NFV). Doch wie arbeiten virtualisierte Loadbalancer in solchen Rechenzentrums-umgebungen und welchen Nutzen generieren sie für Unternehmen?
In den gemischten Umgebungen aus unternehmenseigenen Rechenzentrums- und Cloud-basierten Infrastrukturen sowie Applikationen spielen Loadbalancer eine wesentliche Rolle. Deren Kernaufgabe ist es, die Zugriffe der Anwender auf virtualisierte Server und Applikationen sinnvoll und flexibel zu verteilen. Virtualisierte Loadbalancer reduzieren dabei die Anzahl physischer Ressourcen, die benötigt werden, um eine Anwendung zu unterstützen. Das wiederum senkt die Hardware- und Betriebskosten. Darüber hinaus sind sie auch flexibler als an Geräte gebundene Appliances. Intelligente Loadbalancer – auch als Application-Delivery-Controller (ADC) bekannt – bieten einen zuverlässigen Mechanismus, bei geschäftskritischen Anwendungen Hochverfügbarkeit zu gewährleisten. Und zwar, ohne dass andere Anwendungen auf überlasteten Servern „verhungern“ müssen.
SDN und NFV unterstützen dabei: SDN trennt Netzwerkfunktionen wie Routing und Switching von der darunter liegenden Hardware. So lässt sich das Netzwerk enger mit virtualisierten Rechenzentren verzahnen. NFV leistet genau das, was der Name impliziert: Es virtualisiert Netzwerkfunktionen wie ADCs und WAFs (Web-Application-Firewalls). Die Integration von Netzwerkfunktionen in Software macht proprietäre Geräte obsolet. Der Vorteil dabei: Das Netzwerk kann so wesentlich mehr von der virtualisierten Rechenzentrumstechnologie profitieren.
NFV macht ADCs und WAFs zu virtualisierten Funktionen, die für die übrige virtuelle Infrastruktur leichter erreichbar sind. Außerdem bietet es ein Framework für die Verknüpfung beziehungsweise Aneinanderreihung mehrerer Netzwerkdienste. Durch das Platzieren dieser virtuellen Appliances in einer Hypervisor-Umgebung schafft man eine zentral programmierbare Infrastruktur. Sie kostet weniger, weil nicht wie zuvor unzählige Geräte zu warten und zu betreuen sind. Darüber hinaus erhöht NFV die Verfügbarkeit, weil Konfigurationsfehler und falsche Benutzereingaben seltener vorkommen.