Intelligentes Loadbalancing

SDN und NFV noch flexibler mit Loadbalancing

10. November 2015, 16:29 Uhr | Detlef Lilje, Director Central/Eastern Europe & Middle East bei KEMP Technologies

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

NFV + SDN = Mehrwert

Wie lässt sich nun herausfinden, ob die Kombination von NFV und SDN für ein Unternehmen einen Mehrwert bringt? Da ist auf der einen Seite das Versprechen von niedrigeren Kosten, einfacherem Management und höherer Verfügbarkeit. Dem entgegen steht jedoch – wie bei jeder Veränderung der IT-Infrastruktur – die Notwendigkeit, eine Anfangsinvestition zu tätigen und ein Risiko einzugehen. Beide heißt es, in Bezug auf die potenziellen Vorteile in Relation zu setzen.

Sehr einfach ist die Frage beim Thema Kosten beantwortet. Denn SDN und NFV senken aufgrund der verringerten Anzahl zu beschaffender Geräte die Anschaffungskosten (CAPEX). Hinzu kommt, dass sowohl die Bindung an einen Hardware-Anbieter als auch teure und proprietäre Netzwerkinfrastruktur als Kostenfaktor wegfallen. Die geringere Anzahl an Geräten wiederum ermöglicht es, die Rechenzentrumsinfrastruktur zentraler zu managen, Strom- und Energieerzeugungskosten sowie die Zahl potenzieller Fehlerquellen zu minimieren.

Ein weiterer Motivationsfaktor zum Virtualisieren von Netzwerkfunktionen und zum Aufbau eines Frameworks für softwaredefinierte Netzwerke ist die Verfügbarkeit. In der virtualisierten Welt geht es nicht mehr darum, einzelne Geräte zu konfigurieren. Daher sinkt die Wahrscheinlichkeit potenzieller Fehlkonfigurationen ebenso wie der durch das Verwalten individueller Geräte erforderliche Aufwand. Die Verfügbarkeit steigt.

Automatisierung anstelle manueller Intervention

Man sollte aber Folgendes berücksichtigen: Ein SDN-Controller beziehungsweise eine Orchestrierungseinheit geben entweder Befehlssätze an Switches weiter oder konfigurieren komplexe Diensteverkettungen. Sie sind jedoch nicht dafür geeignet zu bestätigen, dass das Programmierte gültig und fehlerfrei ist. Hier ist es immer noch die Aufgabe des Netzadministrators, die richtigen geschäftlichen Parameter zusammenzustellen. Er muss dafür Sorge tragen, dass korrekte Eingaben gemacht wurden, und er muss den Netzverkehr im laufenden Betrieb auf ungewöhnliche Vorgänge hin überwachen.

Da sich die Anzahl der Netzgeräte reduzieren und eine Vielzahl von Befehlen via Orchestrierung automatisieren lassen, sinkt das Risiko der Fehlkonfiguration. Nun muss der Netzwerkmanager nicht mehr dutzende oder gar hunderte Appliances anpassen, die jeweils die Möglichkeit von Fehlern oder einer Verschlechterung vervielfachen können. Vielmehr muss er jetzt nur noch ein paar wenige Modifikationen an der virtualisierten Netzwerkinfrastruktur vornehmen. Außerdem werden die meisten Änderungen an den Netzwerkfunktionen von Applikationen programmiert, die sich entweder im SDN-Controller befinden oder mit ihm zusammenspielen, ohne dass ein manueller Eingriff nötig würde.  

Dank der geringeren manuellen Intervention sinken auch die Anforderungen an das Netzwerkmanagement. Erfolgt das Gros der Änderungen in einer virtualisierten Infrastruktur mit Hilfe des SDN-Controllers, gibt es weniger Veranlassung dafür, bei Routineaufgaben einzugreifen.

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