Mit einem Investitionsvolumen von drei Milliarden Euro will der RZ-Betreiber Virtus einen neuen Campus in der Region Berlin-Brandenburg aufbauen. Mit einer Einspeiseleistung von 300 MW plant Virtus ein Mega-Rechenzentrum. Dabei gibt es aber auch Konzepte für die Abwärmenutzung.
Virtus Data Centres, Rechenzentrumsbetreiber und Teil der ST Telemedia Global Data Centres Group, plant ein neues RZ-Projekt in der Region Berlin-Brandenburg. Der Virtus Wustermark Campus soll in der Gemeinde Wustermark entstehen, die 30 Kilometer vom Brandenburger Tor und zwölf Kilometer von der Berliner Stadtgrenze entfernt ist. Mit dem Projekt will das Unternehmen neue Maßstäbe setzen für die Kapazitäten von Mega-Rechenzentren für Cloud und KI in Europa. Dabei soll auch nachhaltiger Strom und Abwärmenutzung zum Einsatz kommen. Phase 1 des Virtus Wustermark Campus soll 2026 betriebsbereit sein. Der strategische Campus verfügt über eine 300-MW-Einspeiseleistung und erstreckt sich mit seinen beiden Grundstücken über eine Fläche von mehr als 350.000 Quadratmetern. Das Investitionsvolumen liegt bei drei Milliarden Euro.
Der Campus soll zu einen der größten grünen Rechenzentren in Deutschland und Europa zu werden. Die Entwicklung umfasst eine strategische Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber zur Nutzung erneuerbarer Energien an einem zentralen Einspeisepunkt. Dies ist für Virtus ein weiterer Schritt, um bis 2030 bei allen berichtspflichtigen Aktivitäten Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Der Campus liegt in der Nähe eines großen und wichtigen Umspannwerks und profitiert von der elektrischen Koppelung mit einigen zusammenhängenden Onshore-Windparks. Verfügbarkeit und der Umfang erneuerbarer Energien in der Region Wustermark und Umgebung sollen die Ambitionen von Virtus in diesem Bereich unterstützen.
Virtus will auf dem Campus operative Exzellenz sowie die Bereitstellung von Skalierbarkeit und Flexibilität gewährleisten, um die Anforderungen neuer Workloads für KI und für maschinelles Lernen zu erfüllen. Der Campus wurde mit dem Ziel konzipiert, die wachsenden Anforderungen von Hyperscale-, Regierungs- und Unternehmenskunden zu unterstützen. Er sei für die ständig wachsende Server-Computerdichte gerüstet, die für Cloud Computing und generative KI-Anwendungen erforderlich ist.
Als integralen Teil des Projekts wird Virtus die Abwärme des Campus der Gemeinde Wustermark zur Verfügung stellen und deren Vorhaben zur Schaffung eines künftigen Fernwärmeverteilungsnetzes für die Gemeinde unterstützen. Dadurch soll der Campus harmonisch in die örtliche Gemeinschaft integriert und ein positiver Beitrag zur Infrastruktur der Region geleistet werden.
Der Bürgermeister von Wustermark, Holger Schreiber, sagte dazu: „Der Virtus Wustermark Campus ist ein leuchtendes Beispiel für die positiven Auswirkungen, die zukunftsweisende Partnerschaften für unsere Gemeinde haben können. Dieses besondere Engagement demonstriert nicht nur technologische Innovation, sondern zeigt auch das Potenzial für ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum auf. Diese Entwicklung bietet erhebliche Chancen einer High-Tech-Industrie für unsere Gemeinde Wustermark, aber auch für die gesamte Havelland Region.“
„Dieses ehrgeizige Vorhaben ist der zweite Standort von Virtus in der Region Berlin-Brandenburg und folgt direkt auf die Ankündigung unseres Berliner Marienpark Campus vom Mai 2023“, sagte Christina Mertens, Vice President of Business Development EMEA bei Virtus. „Es unterstreicht unser Engagement für nachhaltige Innovation und unser Bestreben, den sich ständig weiterentwickelnden Cloud- und KI-Anforderungen unserer Kunden mit einem weiteren Campus zu entsprechen, der mit kosteneffizienter erneuerbarer Energie betrieben wird und in der Lage ist, massiv zu wachsen. Wir sind stolz darauf, mit diesem Schritt einen Beitrag zur pulsierenden Rechenzentrumslandschaft in Berlin-Brandenburg zu leisten, unsere Position als Branchenführer zu stärken und unseren Weg als Katalysator für transformative Veränderungen fortzusetzen.“
Die Investition von Virtus in die Rechenzentrumsregion Berlin-Brandenburg spiegelt nicht nur die wachsende Nachfrage in der Region wider, sondern auch das Bekenntnis des Unternehmens zum Umweltschutz. Da Deutschland ein zentraler Standort für die Rechenzentrumsbranche ist und als einziges europäisches Land über zwei Mega-Cloud-Regionen in Frankfurt und Berlin verfügt, wird der Virtus Campus Wustermark ein wichtiger Eckpfeiler dieses dynamischen Ökosystems werden.