Nach dem schlechten Start prognostiziert Context dem Monitor-Markt 2023 ein insgesamt schwieriges Jahr. Selbst im optimistischeren der beiden Prognoseszenarien übertreffen die Stückzahlen trotz eines kontinuierlichen Aufwärtstrends nie die aus den Vorjahresquartalen. Das wird – wenn alles gut läuft – erst im ersten Quartal 2024 wieder der Fall sein.
Positive Einflussfaktoren könnten in den kommenden Monaten Promotions im Consumer-Bereich und der anhaltende Trend zu höherwertigen Monitoren sein, der dann auch zum Ersatz älterer Geräte durch neue mit USB-C-Anschluss führe. Im pessimistischen Szenario greifen diese Maßnahmen nicht, bleibt der Consumer-Markt wegen anhaltender Sättigung träge und behindert die Knappheit bei Komponenten eine Aufwärtsentwicklung bis zum Jahresende. Eine sichtbare Entspannung wäre dann erst Anfang 2024 zu erwarten.
Auch gemessen am Umsatz werde 2023 kein schönes Jahr für die Monitor-Anbieter, so die Analysten. Der Handel könne wenigstens darauf hoffen, dass das Interesse an höherwertigen Modellen im Business-Bereich und Impulskäufe von Verbrauchern aufgrund reduzierter Preise wenigstens den Umsatzeinbruch abfedere. Dennoch rechnen die Marktbeobachter für die zweite Jahreshälfte 2023 mit Zahlen, die deutlich unter denen der jeweiligen Vorjahresquartale liegen. Selbst im optimistischen Prognoseszenario soll der Markt erst zum Jahresende wieder an das Vorjahr anschließen.
Für LFD-Anbieter Land in Sicht
Nach den außergewöhnlichen Zuwächsen bei Stückzahlen und Umsatz 2022 ist auch den LFD-Anbietern 2023 die Feierlaune zunächst vergangen. Mit einem Rückgang von 13,7 Prozent lagen sie im ersten Quartal 2023 bei den Stückzahlen zwar unter dem Vorjahresquartal, aber immerhin noch deutlich über dem ersten Quartal 2021. Gemessen am Umsatz war der Einbruch zwar auch deutlich zu spüren, fiel aber etwas schwächer aus (minus 12,5 Prozent).
Für Context ist die Erholung in diesem Segment allerdings bereits in Sicht. Selbst im pessimistischen Prognoseszenario rechnen die Analysten im ersten Quartal 2024 mit einem Zuwachs von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, im optimistischen Prognoseszenario könnte der Umschwung schon ein Quartal früher und deutlich spürbarer einsetzen (+6,6 Prozent).
Schwer macht es dem LFD-Markt, dass passende Panels nach wie vor rar sind. Außerdem findet die Produktion überwiegend in Asien statt und bleiben für die empfindlichen Geräte die Transportkosten angesichts nach wie vor angespannter Lieferketten hoch.
Neue Techniken als Impulsgeber für den LFD-Markt
Positive Signale komme dagegen durch neue technische Entwicklungen. Context nennt hier Interaktive LFDs und DVLED (Direct-View-LED). Bei DVLED wird das klassische LCD-Panel durch eine rahmenlose Konfiguration aus mehreren Modulen ersetzt, die durch Steuerelemente untereinander verbunden sind. Sie können je nach Hersteller und Serie sowohl im Indoor- als auch im Outdoorbereich eingesetzt werden. Sie bieten einen sehr guten Kontrast, lebendige Farben und deutlich größere Helligkeitsstufen als LCDs. Außerdem können Direct View-LEDs nahezu in beliebiger Größe hergestellt werden und ermöglichen damit in vielen Szenarien beeindruckende Videowalls. Auch wenn sie aufgrund der hohen Kosten zunächst Prestigeobjekte vorbehalten bleiben, bringt das Segment doch starke Impulse für den gesamten LFD-Markt – und gibt es durchaus auch schon Ansätze, das Konzept auch für ambitionierte Verbraucher zu adaptieren.