Context aktualisiert seine Prognose für den IT-Channel. Für das Jahresendquartal 2023 sind die Analysten vorsichtig optimistisch. Der Rückgang sei gestoppt, sogar ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Das Jahresergebnis 2023 sei trotzdem ein herber Rückschlag für die deutschen Distributoren.
Nach den abschließenden Zahlen für das dritte Quartal 2023 zeigen sich die Analysten von Context für das laufende, vierte Quartal erstmals wieder vorsichtig optimistisch. Ein Grund sei die Stabilisierung des Business Confidence Index der OECD, ein anderer der von Context in mehreren Bereichen beobachtete, gestoppte Rückgang oder sogar leichte Aufwärtstrend in der IT-Distribution. Der deutsche Markt erhole sich jedoch langsamer als andere EU-Länder.
Auf Basis der Zahlen des dritten Quartals 2023 hat Context seine Prognose für den Verkauf über die IT-Distribution in Europa im Gesamtjahr 2023 nach unten korrigiert. Die Analysten befürchten nun im Vergleich zum Vorjahr über alle Segmente hinweg einen Rückgang zwischen 4,5 und 8 Prozent. Nach zuletzt vier recht erfolgreichen Jahren mit regelmäßigen Zuwachsraten – besonders 2020 – sei das ein herber Rückschlag.
Amanuel Dag, Country Director DACH bei Context, hat aber auch noch eine gute Nachricht: „Der Markt erholt sich in vielen Bereichen bereits wieder, die Talsohle scheint seit dem Sommer durchschritten und für 2024 könnte bei guter Marktentwicklung im günstigsten Fall ein Wachstum von bis zu 6,5 Prozent möglich sein“. In der von schlechten Rahmenbedingungen ausgehenden, pessimistischen Prognose, kommen die Context-Analysten auf einen Rückgang von 0,5 Prozent.
Turnaround verzögert sich
Aktuell rechnet Context bei Infrastruktur, Personal Systems, Peripherie und Software erst im zweiten Quartal 2024 mit dem Turnaround – also damit, dass die Zahlen im vierten Quartal 2024 wieder über denen des Vergleichszeitraumes des Vorjahres liegen. Im letzten Context-Forecast für den Distributions-Markt wurde der Umschwung bereits im ersten Quartal und mit deutlicherem Ausschlag nach oben erwartet. Durch das weiterhin schwierige Umfeld verzögere sich die Erholung jedoch, so die Analysten.
Negativ beeinflusst werde die Wirtschaftslage durch die anhaltend hohe Inflation, die nach wie vor hohen Kosten für Kapital sowie die Unsicherheit durch die Kriege in der Ukraine und dem Nahen Osten. Sie lassen Firmen bei Anschaffungen zögern. Bei Herstellern und Distributoren drücken zusätzlich die seit dem zweiten Quartal rückläufigen, durchschnittlichen Verkaufspreise für Hardware auf das Ergebnis – ein Trend, der nach Ansicht von Context auch vorerst anhält.