Noch läuft der Gesamtmarkt schleppend, es gibt aber einzelne Segmente, die sich positiv hervortun. Einer davon ist Mobile Computing. Hier geht Context selbst bei der pessimistischen Prognosevariante von einem leichten Aufwärtstrend aus. Nach einem Minus von 15,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal in Q3/2023 wären der prognostiziere Rückgang von „nur“ 5,7 Prozent der optimistischen Variante bereits ein deutlicher Erfolg. Für den Umschwung muss das Segment allerdings bis zum ersten Quartal 2024 warten.
Auch bei den PC-Verkäufen war das 3. Quartal 2023 mit einem Minus von 18,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal besonders schlecht. Hier geht Context im optimistischen Szenario für Q4 von einem Minus von 9,3 Prozent aus, Wachstum wäre hier erst im zweiten oder dritten Quartal 2024 wieder zu erwarten.
Das Server-Segment stürzte im zweiten und dritten Quartal 2023 (-9,5 respektive -36,5 Prozent) besonders stark ab. Hier helfe auch das Jahresendgeschäft nicht viel, so die Analysten. Selbst das optimistische Prognoseszenario stelle nochmal einen Rückgang von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahrszeitraum in Aussicht. Allerdings trage dazu auch bei, dass Q4/22 besonders stark ausgefallen sei.
Auch aufgrund der anstehende Erneuerungszyklen bei Servern & HCI-Produkten sieht die Vorhersage jedoch auch hier ab Q2/2024 wieder gut aus (+2,8 bis +11,7 Prozent). Ähnlich verhält es sich bei Storage. Allerdings fiel hier der Rückgang auch aufgrund des ständig steigenden Bedarfs an Speicherkapazitäten nicht ganz so gravierend aus. Für Q4/2023 und Q1/2024 geht Context von einem leicht höheren Niveau als in Q3/2023 aus – aber immer noch mindestens gut 9 Prozent unter den jeweiligen Vorjahresquartalen.
Bei Printern, Displays, Monitoren und Large Format Displays ist für die Marktforscher noch nicht klar, ob die Wende kommt – wenn das optimistische Szenario zutrifft – oder im pessimistischen Szenario die Zahlen auf dem Niveau des dritten Quartals verharren.
Im Bereich Enterprise Networking ist nach den sensationellen Zuwächsen der ersten Jahreshälfte die Luft raus. Hier rechnet Context, auch aufgrund des starken Vorjahresquartals mit +25,4 Prozent, im vierten Quartal 2023 mit einem Rückgang zwischen 4 und 11,9 Prozent. Ähnlich sieht es bei Networking Switching aus, nur etwas besser im Wireless-Segment. Bei letzterem müsste der Markt nach dem außergewöhnlich starken Q4/2022 (+50,1 Prozent) schon froh sein, wenn er im Q4/2023 ein Minus von 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal erreicht.
Deutscher Distributions-Markt erholt sich nur langsam
Auch im Ländervergleich schneidet der deutsche Markt im vierten Quartal 2023 besonders schlecht ab. Nach einem Rückgang von 8 Prozent in Q3 erwartet Context hierzulande auch in Q4 ein Minus von 6 Prozent. Und auch danach geht es erst langsam aufwärts. Mehr als 2 Prozent Zuwachs im zweiten Quartal 2024 ist laut Context nicht drin.
Das Vereinigte Königreich und Polen, die beide mit einem Rückgang von jeweils 10 Prozent im dritten Quartal noch schlechter abgeschnitten hatten als Deutschland, erholen sich dagegen voraussichtlich schneller. Für beide Länder prognostiziert Context im vierten Quartal nur noch ein Minus von 1 Prozent. Der Markt in UK kann dann im ersten Quartal 2024 schon mit moderatem Zuwachs rechnen (+1 Prozent), in Polen sogar mit +6 Prozent.
Frankreich kommt laut Context ebenfalls besser aus der Talsohle als Deutschland. Allerdings braucht der Markt auch dort bis zum Q1/2024, um wieder ins Plus zu drehen (+3 Prozent). Im vierten Quartal 2023 bleibt er mit -1 Prozent noch knapp unter dem Vorjahresquartal.
Spanien wies schon im dritten Quartal 2023 ein Plus aus (+3 Prozent) und bleibt der Context-Prognose zufolge bis zum zweiten Quartal 2024 im positiven Bereich. Es ist das einzige der großen EU-Länder, in dem der Distributionsmarkt 2023 gegenüber 2022 gewachsen ist (+4 Prozent).
Italien macht voraussichtlich immerhin die schlechten Werte aus dem ersten Halbjahr wieder gut und könnte am Jahresende mit dem Vorjahreswert abschließen. Skandinavien schafft dies trotz guter Prognose für Q4/2023 (+4 Prozent) nicht ganz und dürfte am Jahresende bei -2 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis stehen.