Wie die Marktforscher von IHS prognostizieren, soll der Verkauf von in PCs genutzten SSDs bis 2017 auf 227 Millionen Einheiten ansteigen. Zu diesem Zeitpunkt erwarten die Analysten, dass klassische Festplatten noch zwei Drittel des PC-Speichers ausmachen, das andere Drittel stellt Flash-Speicher. »Der PC der Zukunft wird zwar noch festen Speicher mit einer HDD benötigen, aber der Geschwindigkeitsvorteil der SSD wird sie zum unabdingbaren zweiten Speichermedium eines PCs machen«, sagt Daniel Klotzbach, Product Marketing Manager beim Distributor Littlebit. Aber auch wenn SSDs aktuell das dominante Speicherthema sind, blicken die Festplattenverkäufe in eine weiterhin positive Zukunft. Bei dieser Produktkategorie ist besonders das wachsende Interesse der Verbraucher und KMU an NAS-Geräten ein Umsatzgarant. »Ein NAS braucht eigentlich jeder«, sagt Stefan Mandl, Director Sales beim Festplatten-Hersteller WD. Laut dem Vertriebsleiter soll innerhalb von vier bis fünf Jahren in 80 Prozent der Haushalte Zentraleuropas ein NAS stehen und gleichzeitig die Anzahl der Drive-Bays wachsen, was wiederum die Festplattenverkäufe antreibt. Der Bedarf an Speicher geht sowohl in den Rechenzentren als auch in der privaten Cloud nach oben. Dass hier konstant die Nachfrage steigt, dafür dürften zukünftig technische Entwicklungen wie Ultra HD sorgen. »Das Problem mit Ultra HD 4K ist nach wie vor der kaum verfügbare Content«, sagt Siewert. » Diese Entwicklung ist aber ein signifikanter Treiber in Sachen notwendiger Speicherkapazität.«
Ultra HD ist allerdings nicht nur für den Speichermarkt treibende Kraft. Die Darstellung der hohen Auflösung erfordert in Bildbearbeitungsprogrammen, beim Videoschnitt, in Games und bei Filmen eine entsprechend hohe Rechenleistung. »Hier stoßen aktuelle Komponenten durchaus an ihre Grenzen«, sagt Dirk Neuneier, Channel Marketing Manager bei MSI. Auf Käuferseite treiben besonders spezialisierte Käufer diese Entwicklung voran. »Im Konsumentenmarkt sorgen weiterhin die Gamer und Enthusiasten für große Umsätze«, so Marhöfer. Gerade bei diesen Zielgruppen könnte die 4K-Auflösung zukünftig für steigendes Interesse an Arbeitsspeicher, Mainboards, Grafikkarten und Prozessoren sorgen. »Im mittleren Preissegment kann die Nachfrage der PC-Spieler an leistungsstarker Hardware weiter Zuwächse verzeichnen«, erklärt der Channel Marketing Manager von MSI. »Während im Einstiegsbereich die Anteile der CPU-integrierten Grafikeinheiten zunehmen, werden in Spiele-Rechnern performante Grafikkarten gepaart mit einer Multi-Core Motherboard-Plattform bevorzugt.« Erst kürzlich hat Chip-Hersteller Intel die eigenen Umsatzerwartungen aufgrund der hohen CPU-Verkäufe nach oben korrigiert. »Die ersten Anzeichen einer steigenden Nachfrage nach unseren Produkten vor allem im Desktop-PCs sahen wir im Channel schon im vierten Quartal 2013«, sagt Mike Cato, Manager Reseller Channel bei Intel. »Dies hat sich im ersten Quartal 2014 fortgesetzt und wir könnten einen Rekordumsatz für uns im deutschen Channel verzeichnen.« Dieser ist laut Cato üblicherweise ein Frühindikator für Marktentwicklung.
Gerade für Fachhändler und Etailer mit dem Fokus auf Privatkunden ist Spezialisierung gefragt. Die anspruchsvolle Kundschaft ist meist schon vor dem Kauf über die technischen Details der Komponenten im Bilde. Das Service-Angebot wird entsprechend komplexer und muss sich daher über verschiedene Produktkategorien erstrecken. »Der Komponentenhandel muss sich sicherlich gerade im Etail immer mehr auf die spezialisierten Kunden einstellen«, erklärt Klotzbach. »Man erkennt dies an den steigenden Build to to order-Systemen, bei denen die Kunden genau das konfigurieren können was sie brauchen.«
Trotz einiger gewichtiger Trends, die stabile Komponentenverkäufe auch in der kommenden Zeit sichern sollten, sieht sich das Geschäft im Konsumentenmarkt einiger Konkurrenz gegenüber, die bisher lediglich ihre Schatten vorausgeworfen haben. »Momentan ist das Grafikkartengeschäft auf Grund der Handy Apps unter Druck, da die Spiele keine eigenständige Grafikkarte benötigen«, sagt Klotzbach. »Die Markttreiber der Zukunft liegen eher im Bereich Mobility und brauner Ware.« Durch die neuen Technologien im TV-Bereich und der immer größer werdenden Community im Bereich Smartphone würden diese in den nächsten Jahren den IT-Markt nach vorne bringen.