Services und Solutions ist der Wachstumsmotor des Kozerns, aber auch das Datacenter-Geschäft schwimmt sich frei. Die Infrastructure Solutions Group (ISG) verzeichnete im Fiskaljahr 2022/23 ein Plus von 37 Prozent auf 9,8 Milliarden Dollar.
Lange sei Lenovo nur als PC-Fertiger wahrgenommen worden und nicht als Spezialist für Datacenter-Infrastruktur, berichtete Dieter Stehle, General Manager Lenovo ISG DACH, im Gespräch mit connect channel.
Das habe sich inzwischen geändert. Lenovo sei mittlerweile der drittgrößte Server-Hersteller der Welt. Der Umsatz aus dem Server-Business wuchs im Fiskaljahr 2022/23 um fast 30 Prozent und erreichte einen All-time-Record, wie auch das Storage-Geschäft, das den Hersteller von Platz 8 weltweit auf Platz fünf der Storage-Anbieter vorrücken ließ.
„ThinkPhone“ soll neue Geschäftsfelder erschließen
Der Hersteller geht zwar davon aus, dass sich der PC-Markt erst in der zweiten Jahreshälfte wieder auf Wachstumskurs begibt. Die Trends zu Digitalisierung und hybrid work sorgten aber für Wachstum bei smarten Lösungen, wie Lenovos DACH-Chef Mirco Krebs den nach Stuttgart gereisten Partnern versicherte.
Und ein weiteres Geschäftspotenzial will Lenovo jetzt mit seinem neuen B2B-Smartphone unter seinem „Think“-Brand erschließen, das ab sofort für die Partner im Bid-Portfal zu Projektpresen verfügbar ist.
Ein „Think“-Smartphone im Lenovo-Portfolio hätten sich die Partner schon länger gewünscht, berichtet Channel-Chef Rootsey. Denn der Aufwand sei enfach zu hoch, nur für ein B2B-Phone eines anderen Anbieters ein eigenes Herstellermanagement zu betreiben mit einem weiteren Lieferantenprogramm und anderen Ansprechpartnern. Die Partner bevorzugten einen etablierten Hersteller, der alles liefern könne. Noch attraktiver wird das Gerät, wenn es wie Rootsey ankündigte, in Kürze auch im Partnerprogramm angerechnet wird und für die Eingruppierung relevant wird. Der Smartphone-Markt ist für IT-Hersteller allerdings ein schwieriges Terrain, auf dem sich schon einige eine blutige Nase geholt haben. Dass im Firmenumfeld aktuell eigentlich nur zwei Smartphone-Marken eine Rolle spielen, zeigt das Marktbarometer der B2B-Einkaufsplattform ITscope. Ob sich das „ThinkPhone“ hier nicht nur gegen Apples iPhone-Platzhirsch, sondern auch gegen den etablierte Android-Anbieter Samsung durchsetzen kann, wird sich zeigen.
Auf jeden Fall gebe es im Markt aktuell jede Menge Opportunities und deutlich weniger Hemmnisse, so Krebs: „Das Thema Lieferzeiten gibt es nicht mehr. Wir sind wieder auf Vor-Corona-Level.“ Allerdings müssten Hersteller und Partner dafür wieder deutlich mehr Vertriebsanstrengungen aufbringen: „Seit 2020 haben wir Waren verteilt. Das gibt es nicht mehr. Wir müssen wieder in den Akquisemodus, raus zum Kunden. Da ist ein Riesenpotenzial im Markt.“