Used IT punktet in der Pandemie

„PCs sind in rauen Mengen verfügbar“

18. Februar 2022, 15:47 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Weniger kleben, mehr schrauben

…und vom neuen Lager
Obwohl die Lager am neuen Standort vor der Pandemie noch gut gefüllt waren...
© bb-net

ICT CHANNEL: Hat Ihnen die Entwicklung der letzten zwei Jahre geholfen, neue Kunden und Zielgruppen zu erschließen? Und für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass diese auch künftig gebrauchte Hardware als Alternative in Betracht ziehen?
Kuhn: Definitiv, aus der Not heraus haben sich viele neue Firmen und Händler auf das Thema Refurbishing eingelassen und wurden nicht enttäuscht. Daher gehen wir davon aus, dass uns diese Kunden auch in Zukunft erhalten bleiben werden und dass das Thema weiterhin ein Wachstumstrend ist. Wir alle werden in Zukunft unser Konsumverhalten noch stärker hinterfragen müssen, und mittlerweile erkennen viele Menschen die Notwendigkeit des nachhaltigen Konsums. Produktlebenszyklen müssen dementsprechend deutlich verlängert werden. Allem voran bedarf es dazu den Einsatz von hochwertigen, aber auch recycelten Materialien, wie z.B. Kunststoff. Wir finden, es sollte so etwas wie eine Mindestlebensdauer geben, Wegwerfartikel zu produzierten gehört unterbunden.

ICT CHANNEL: Ist Nachhaltigkeit tatsächlich ein Kaufargument für gebrauchte Hardware, oder eher ein Bonus neben den Vorteilen bei Preis und Verfügbarkeit?
Kuhn: Das Argument hat eine unterschiedliche Gewichtung, gewinnt jedoch über alle Bereiche zunehmend an Bedeutung. Verfügbarkeit und Preis sind zwar nach wie vor entscheidend, jedoch ist das Thema Nachhaltigkeit kein reiner Bonus mehr, sondern ist explizit Bestandteil im Kundengespräch beziehungsweise bei Anfragen.

ICT CHANNEL: Auch die öffentliche Hand hat jetzt neue Auflagen, bei Beschaffung und Ausschreibungen die Klimaziele mit einzubeziehen. Aber sind diese ambitioniert genug, um sich spürbar auf den Gebrauchtmarkt auszuwirken?
Kuhn: Wir begrüßen die Entscheidung sehr und gehen von einer deutlichen Erhöhung der Absatzmengen im Ausschreibungsbereich aus. Inwieweit dies ausreichend sein wird, bleibt abzuwarten. Für uns ist es dann ausreichend, wenn wir gleichauf mit Neuware stehen.

ICT CHANNEL: Was könnten die Hersteller ihrerseits unternehmen, um die klimafreundliche Verlängerung der Lebenszyklen zu erleichtern?
Kuhn: Herstellerseitig ist es wichtig, dass zum einen die Bearbeitung im Nachgang gewährleistet ist – zum Beispiel durch ein Verschrauben statt Verkleben –, aber auch, dass die Geräte auf Langlebigkeit ausgerichtet sind, also etwa durch vernünftige Kühlkonzepte und den Einsatz von hochwertigen Materialien. All das findet man in der Regel bei den von uns aufbereiteten Business-Geräten. Idealerweise berücksichtigen die Hersteller den 2. Produktlebenszyklus bereits bei der ersten Inverkehrbringung der Ware. Denkbar wären zukünftig auch Kooperation mit den Herstellern für einen geschlossenen Kreislauf, anstatt – wie bisher – den 1. und den 2. Produktlebenszyklus getrennt voneinander umzusetzen.

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