Used IT punktet in der Pandemie

„PCs sind in rauen Mengen verfügbar“

18. Februar 2022, 15:47 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Windows-Wechsel mit „Gschmäckle“

... gab es für Geschäftsführer Michael Bleicher und sein Team in den letzten zwei Jahren nur wenig Zeit zum Verschnaufen
© tecXL / bb-net

ICT CHANNEL: Drohen auf der anderen Seite die rigiden Hardware-Vorgaben für Windows 11 dem Gebrauchtmarkt einen Dämpfer zu versetzen? Wird das etwa zu einem Preisverfallbei älteren Geräten führen?
Kuhn: Es ist in jedem Fall so, dass die Einführung von Windows 11 zum aktuellen Zeitpunkt nicht absatzfördernd ist. Derzeit sind rund 90 Prozent der aufzubereitenden Waren nicht Windows-11-ready. Dies wird sich auch frühestens Anfang 2023 umkippen. Es wäre nicht verwunderlich, wenn Microsoft hier nochmal nachjustiert und gegebenenfalls eine leicht abgespeckte Version zur Verfügung stellt, da die Kritik an dieser Vorgehensweise groß und sie in ihren Folgen bezüglich der Lebenszyklen alles andere als nachhaltig ist.

ICT CHANNEL: Wie können Sie und Ihre Partner im Handel die Kunden davon überzeugen, dass die verbleibende Lebensdauer mit Windows 10 ausreichend ist?
Kuhn: Zum einen verweisen wir auf das Support-Ende, aber zum anderen auch auf die weite Verbreitung von Windows 10, das nach wie vor auch in den meisten Firmen oder Schulen zum Einsatz kommt. Darüber hinaus wurde das Support-Ende eines Microsoft-Betriebssystems immer wieder verlängert. Darüber hinaus gibt es bereits die ersten Praxisbeispiele wie man Windows 11 dennoch auf älteren Geräten zum Einsatz bringen kann. Das und die Tatsache, dass Windows 10 ein durchweg ausgereiftes Betriebssystem ist, nutzen wir für unsere Argumentation. Dennoch hinterlässt es bei einem Teil der Kunden ein gewisses „Gschmäckle“. Ein Produkt zu kaufen, welches offiziell nicht mit dem aktuellen OS funktioniert, stört den Verkauf.

ICT CHANNEL: Welche Möglichkeiten gibt Microsoft den Refurbishern bei Windows 11?
Kuhn: Es ist davon auszugehen, dass spätestens im nächsten Jahr Windows 11 auch für Refurbisher als Lizenz bereitsteht. Offizielle Aussagen hierzu gibt es jedoch noch nicht. Bei geeigneten Geräten stellen wir die Installation bereits jetzt so bereit, dass der Kunde on-the-fly auf Windows 11 migrieren kann.

ICT CHANNEL: Wie hoch ist der Anteil der angekauften Hardware, die wiederverwertet werden kann? Was passiert mit Rest und wie können Sie sicherstellen, dass Daten und Hardware sicher und sauber entsorgt werden?
Kuhn: Als zertifizierter Datenlöschungsbetrieb haben wir strenge Auflagen, was die Verarbeitung beziehungsweise Löschung und Vernichtung der Daten angeht. Soweit eine Löschung seitens des Auftraggebers zulässig ist, stellen wir zunächst den gesicherten Transport fest und führen nach Vereinnahmung der Ware anhand von Softwarelösungen die Datenlöschung durch, welche wir dann dem Kunden per Datenlöschprotokoll auf SN-Basis bereitstellen. Sollte eine physische Zerstörung gewünscht oder notwendig sein, erfüllen wir dies anhand aller vorgegebenen Standards. Bei uns liegt der Anteil der Aufbereitung bei 99 Prozent, die restlichen 1 Prozent werden fachgerecht entsorgt. Dabei werden geeignete Komponenten geschreddert und zur weiteren Verarbeitung dem Wertstoffkreislauf zugeführt.

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  2. Preise unter Druck
  3. Weniger kleben, mehr schrauben
  4. Windows-Wechsel mit „Gschmäckle“

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