Spezielle Schlüsselkomponenten für die Laptop-Herstellung wie etwa Power-ICs seien weiterhin sehr knapp und wenn, dann nur über Umwege und zu einem deutlich höheren Einkaufspreis als üblich zu beziehen – ein weiterer Aspekt, durch den die Produktion ganzer Modellreihen möglicherweise ins Stocken gerate. Der generelle IC-Mangel könne sich aktuellen Medienberichten zufolge noch bis 2023 quer durch die Branche ziehen.
„Derzeit erreichen uns von unseren Partnern und Zulieferern täglich neue Nachrichten, was die Verschiebung von Lieferterminen angeht. Mitunter betragen die Verzögerungen gleich mehrere Wochen“, so Tom Fichtner, Senior Product Developer von XMG mit Sitz in Taiwan und somit nahe an der Produktionsschlagader der Laptop-Branche. „Zwar konnten wir zu Anfang des Jahres unser neues „XMG NEO 15“ mit „OASIS“-Wasserkühlung vorstellen und gehen zumindest bei diesem Modell noch von einer Verfügbarkeit ab Mitte März aus, aber weitere Laptops wie etwa das neue „XMG FUSION 16“ oder die überarbeitete „XMG PRO“-Serie mit Intels 12. Core-Generation stehen nach wie vor aus. Derzeit ist weder klar, ab wann diese lieferbar sind, noch zu welchem Preis – denn die zunehmende Komponentenknappheit und steigende Logistikkosten machen eine frühzeitige Kalkulation und Planung schwierig.“
Ungemach droht derweil auch durch Preissteigerungen bei SSDs. Die Verwendung verunreinigter Chemikalien in zwei gemeinsamen Halbleiterwerken von Kioxia und Western Digital in Japan machte mindestens 6,5 Exabyte an bereits produziertem Speicher unbrauchbar – was grob gerechnet der Kapazität von rund 6,5 Millionen 1-Terabyte-SSDs entspricht. Beide Unternehmen zusammen sind für mehr als ein Drittel der weltweiten NAND-Flash-Produktion verantwortlich. Als direkte Konsequenz geht das Marktforschungsunternehmen TrendForce für das zweite Quartal 2022 von einem bis zu 10-prozentigen Preisanstieg aus.