Besonders wichtig für den Handel und seine Kunden bleibt es allerdings auch weiterhin, sich den Anbieter gut auszusuchen. Denn noch immer tummeln sich zahlreiche schwarze Schafe im Markt, die hinter dem schnellen Geld her sind und sich dabei nicht um die Rechtmäßigkeit und eventuelle Konsequenzen für ihre Kunden kümmern. Zwar gibt es immer wieder Urteile und erfolgreiche Verfahren gegen solche Betrüger, doch gelingt es bislang trotz aller Bemühungen der Hersteller, seriösen Anbieter und Gerichte nicht, den Sumpf auch nur ansatzweise auszutrocknen. So hat beispielsweise im vergangenen Herbst das Oberlandesgericht Hamburg in einem Beschluss klargestellt, dass der vielfach praktizierte Handel mit ESD-Keys ohne Nachweis der Herkunfts-, Versions- und Nutzungsrechte nicht legal ist. Dennoch praktizieren zahlreiche Online-Anbieter dies weiterhin schamlos.
Zudem hat dieser Beschluss zu einem kurzen aber heftigen Streit ausgerechnet zwischen den seriösen Anbietern um die Frage geführt, welche Informationen den Kunden übergeben werden müssen. Während einige der Ansicht sind, den Kunden seien alle notwendigen Dokumente zum Nachweis der Rechtekette auszuhändigen, befürchten andere durch so viel Transparenz wettbewerbsrechtliche Nachteile sowie eine mögliche Überforderung der Kunden, die im Zweifelsfall nicht einschätzen könnten, inwieweit der Lizenzübergang nach den Vorgaben des BGH vollständig und rechtssicher ist. Insofern bleibt es weiterhin den Kunden überlassen, ob die Aushändigung aller Dokumente für sie eine Voraussetzung für den Kauf ist, oder aber ob sie diese Aufgabe lieber dem Anbieter und seinem Versicherungsschutz anvertrauen. Für beide Möglichkeiten finden sich die passenden Anbieter im Markt.
Egal, ob gebrauchte Hard- oder Software: Durch das Sparpotenzial bieten sich dem Fachhandel in beiden Bereichen sehr gute Absatzchancen, die in den nächsten Jahren weiter wachsen werden. Das Wichtigste ist und bleibt das Vertrauen in den Anbieter und dieses über eine gute Beratung auch an die eigenen Kunden weiterzugeben.