Risiken im Umgang mit Mobile-Computing lassen sich nicht komplett verhindern. Dies ist nicht die Aufgabe eines Risikomanagements. Vielmehr geht es darum, bestehende Risiken mithilfe organisatorischer sowie technischer Möglichkeiten zu verringern. Dies setzt Standards und eine klare Strategie bei den internen Pro-zessen und der Wahl der richtigen Methoden der Risikoüberwachung und -bewertung voraus. Ein durchgängiges Risikomanagement braucht von Beginn an einen hohen Reifegrad der Prozesse und eine dementsprechend verlässliche Prozessqualität. Aus diesem Grund sind Programme zur Verbesserung der Prozessqualität der richtige Weg – quer durch alle Hierarchiestufen und Unternehmensbereiche. Daraus abgeleitet gilt dem mittleren Management eine besondere Beachtung. Diese Gruppe legt in der Regel keine strategischen Ziele fest, sondern entscheidet indessen in hohem Maße über den Erfolg des jeweiligen Projektes und beeinflusst somit maßgeblich die Prozessqualität. Hinzu kommt die Ausrichtung der Messverfahren auf relevante Kennzahlen. Dies erfordert eine Beurteilung, welche Kennzahl relevant für die Risikobetrachtung ist. Hinzu kommt die Wahl der Methode zur Risikobewertung. Wichtig ist es, das Expertenwissen der Entscheidungsträger einzubinden. Der Detaillierungsgrad der Analysen und Modelle ist ebenfalls sorgfältig zu wählen. Mithilfe fortgeschrittener Ansätze lassen sich zwar unter Umständen genauere Ergebnisse erzielen, diese stellen gleichfalls hohe Anforderungen an die Qualität der Daten-Inputs und das Verständnis der Beteiligten. Generell gilt hierbei: Eher einfache Methoden anwenden, die breit akzeptiert sind und „gelebt“ werden. Diese sind in der Regel um ein Vielfaches effektiver als eine „High-End“-Lösung, die Mitarbeiter überfordert und am Ende abgelehnt wird.
Im Umgang mit Mobile-Computing als „Risikoquelle“ ergeben sich bestimmte Minimalansätze und Rahmenbedingungen zur Risikominimierung. Hierzu zählt auf der Prozessebene eine interdisziplinäre Arbeitsweise, ein eindeutig identifizierbarer „Process/Risk Owner“ in der Organisation oder eine lückenlose, saubere und schnelle Darstellung der Gesamtprozesse und Risikofaktoren im Unternehmen. Hinzu kommen technische Aspekte, wie Überlegungen zu standardisierten Mobillösungen sowie kürzere Produktzyklen mit permanent neuen Geräten, Applikationen und den dazugehörigen Sicherungssystemen. Dies verlangt auf Organisationsseite ein klares Mobile-Device-Management – das heißt, den heterogenen „Endgeräte-Fuhrpark“ samt Applikationen und unternehmenskritischer Informationen besser zu verwalten und sicherer zu machen. Als Ultima Ratio steht ein generelles Verbot privater Mobilgeräte im unternehmensweiten Arbeitsumfeld oder bestimmter Anwendungen.