CRN: Die IT-Branche ist eine starke Männer-Domäne. Hat sich das in den letzten Jahren verändert?
Wittmann: Die IT-Branche ist sehr dynamisch und somit auch eine Industrie, die Mitarbeiter mit sehr unterschiedlichen Qualifikationen beschäftigt. Wir haben bei Dell Mitarbeiter mit Hochschulabschluss aus den Ingenieurwissenschaften, Wirtschaftswissenschaftler, Juristen, aber auch Geisteswissenschaftler. Diese »Diversity« streben wir auch in Bezug auf Frauen an, aber wir haben leider oft zu wenige Bewerberinnen, um den Mythos »Männer-Domäne IT« entzaubern zu können.
CRN: Was halten Sie von einer allgemeinen Frauenquote, wie sie von der Bundesregierung diskutiert wird?
Wittmann: Persönlich bin ich der Meinung, dass eine Frauenquote nicht die Lösung ist, aber die Diskussion darüber erhöht die Aufmerksamkeit für das Thema. In vielen Bereichen – man betrachte nur die Ingenieurwissenschaften – sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Trotzdem sollten in meinen Augen auch bei der Besetzung einer Führungsposition die Eignung und Erfahrung der jeweiligen Person sowie Kriterien wie fachliche und soziale Kompetenz ausschlaggebend sein.
CRN: Was tun Sie, um Frauen stärker für IT-Berufe und insbesondere für Führungspositionen zu gewinnen?
Wittmann: Hier gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die wir bei Dell bereits ergriffen haben. Flexible Arbeitszeitmodelle sind nur ein Beispiel. Unter dem Stichwort »Connected Workplace« bieten wir eine mobile, kollaborative Arbeitsumgebung, die ein produktives Arbeiten auch ohne permanente Büro-Anwesenheit von »9 to 5« ermöglicht. Zudem haben wir bei uns im Unternehmen Leadership- und Sponsorship-Programme speziell für Frauen ins Leben gerufen.