Generell lassen sich HMDs in zwei verschiedene Klassen einteilen: Monokulare und binokulare Datenbrillen. Die Displays können dabei durchsichtig (see-through) oder undurchsichtig (non-see-through) sein. Die Auswahl ist vom Einsatzgebiet abhängig. Monokulare HMDs projizieren das Bild vor einem Auge. Sie werden hauptsächlich im industriellen Umfeld verwendet, da die primäre Tätigkeit in der realen Welt im Vordergrund steht und somit das Sichtfeld des Nutzers nicht zu stark beeinflusst wird. Ein binokulares HMD bietet zwei im Sichtfeld des Nutzers platzierte Displays und projiziert das Bild vor beiden Augen.
Bei einem see-through HMD ist das projizierte virtuelle Display durchsichtig, sodass die dahinterliegende Umgebung gesehen werden kann. Sie kommen zum Einsatz, wenn die reale Welt im Sichtfeld durch Zusatzinformationen überlagert werden soll. Dies eignet sich bei binokularen Modellen besonders für die hologrammartige Darstellung von Bauteilen oder Gebäuden etwa in der Planung und Entwicklung. Das virtuelle Display eines non-see-through HMDs ist hingegen undurchsichtig. Sie haben den Vorteil, dass sie bei hellen Arbeitsumgebungen besser lesbar sind. Um dennoch die Umgebung gut wahrzunehmen, sind monokulare non-see-through HMDs im Allgemeinen so konstruiert, dass sie am Rande des Blickfeldes oberhalb oder unterhalb des Auges positioniert werden können. Derart konzipierte Modelle nennt man look-around HMDs. Die Faktoren, die zur Wahl der geeigneten Datenbrille beitragen, sind vielfältig. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist die Auflösung der Datenbrille meist zweitrangig, da die Darstellung der Information in kleinen Schritten entsprechend dem Arbeitsprozess erfolgt. Wichtig für die Auswahl sind ganz andere Kriterien. So ist im Produktionsumfeld ein see-through HMD sinnvoll, da die primäre Tätigkeit im Vordergrund bleibt und nur durch Zusatzinformationen ergänzt wird. Etwa bei der Reparatur einer Maschine, bei der der Arbeiter genau sieht, welche Teile er wie austauschen muss und wo er nichts anfassen sollte, etwa weil dort Strom fließt. Im Außeneinsatz hingegen ist ein non-see-through HMD besser, da die Lesbarkeit auch bei hellen Umweltbedingungen gewährleistet ist. Weitere Faktoren wie Robustheit beim Tragen in einem risikoreichen Umfeld oder Gewicht und Tragekomfort bei der Nutzung über eine ganze Schicht spielen ebenfalls eine Rolle. Diese Sachverhalte müssen für jeden Anwendungsfall individuell abgewogen werden. Auch Anschaffungskosten müssen beachtet werden. Sie reichen von circa 1.500 (Glass Enterprise Edition) bis zu 5.500 Euro (HoloLens).