funkschau: Gibt es den typischen Anwender mobiler Videokonferenzen? Wenn ja, wie sieht er aus?
Tobias Enders: Einen typischen Anwender gibt es grundsätzlich nicht. Mobile Videokonferenzen sind für alle Anwender interessant, die viel unterwegs sind, von unterschiedlichen Standorten oder von zu Hause aus arbeiten und trotzdem international kommunizieren möchten. Eine ideale Voraussetzung für einen breiten Einsatz mobiler Videokonferenzen bildet die Tatsache, dass heute bereits zahlreiche Personen einen leistungsfähigen Tablet-PC besitzen. Mobile Videokonferenzen verwandeln somit das vorhandene Tablet in einen sehr günstigen Videokonferenzendpunkt.
funkschau: Mit welchen Problemen muss man bei der Einführung mobiler Videokonferenzen rechnen?
Enders: Eine wesentliche Herausforderung ist das Management der Erwartungen der Mitarbeiter. Anwender gehen davon aus, dass mobile Videokonferenzen immer und überall möglich sind – auch bei Tempo 250 im ICE über 3G. Aber das ist nicht möglich. Aufgrund der Netzabdeckung gibt es Einschränkungen, sobald man sich aus dem WLAN heraus bewegt. Der schnelle Ausbau von leistungsfähigen Netzen und deren besser werdende Verfügbarkeit, etwa im Zug, am Flughafen oder in Hotels, sind die Voraussetzung für Videokonferenzen unterwegs.
funkschau: Wo liegen Nachteile gegenüber statischen Videokonferenzen?
Enders: Bei raumgebundenen oder statischen Videokonferenzen befindet sich der Nutzer in einer Videokonferenz-Umgebung, die technisch stark kontrolliert wird. Die Bandbreite ist durch das eigens dafür eingerichtete Netz mit hoher Dienstgüte ausreichend vorhanden. Gegebenenfalls steht auch noch ein Support-Team bereit, das schnell Hilfestellung leistet oder den Videokonferenzraum vor der Verbindung vorbereitet. Bei mobilen Videokonferenzen bewegt man sich hingegen in einem Self Service-Bereich, der allerdings auch große Kostenvorteile bringt. Der große Vorteil mobiler Videokonferenz-Lösungen ist die intuitive Bedienung und die hohe Flexibilität. Die Anwender kennen sich aus dem täglichen Gebrauch bereits sehr gut mit der Funktionsweise von Apps aus. Das ist ein deutlicher Pluspunkt gegenüber herkömmlichen, raumgebundenen Videokonferenzsystemen.
funkschau: Welche Rolle spielen Cloud-basierte Lösungen bei der Realisierung mobiler Videokonferenzen?
Enders: Eine Cloud-basierte Lösung ist für alle mobilen Anwendungen und somit auch für mobile Videokonferenzen eine gute Ausgangsposition. Anders als bei raumgebundenen Videokonferenzen muss die Lösung aus verschiedenen Netzwerken heraus auch außerhalb der unternehmenseigenen Firewall einwandfrei funktionieren. Die Videokonferenz-Cloud verbindet damit die Vorteile aus Flexibilität und Sicherheit. Die Möglichkeiten reichen von einer Public-Cloud über die Hybrid-Lösung bis hin zur Private Cloud.
funkschau: Wodurch zeichnet sich Ihre mobile Videokonferenz-Lösung aus?
Enders: Unser Videokonferenz-Cloud-Service "Videoconference24.com" basiert auf der Software-basierten Technologie von Vidyo. Durch die technische Architektur sind nicht nur mobile Videokonferenzen möglich. Es lassen sich problemlos mobile Nutzer mit Anwendern am Computer und herkömmlichen Videokonferenzräumen basierend auf dem Standard H.323 oder auf dem Session-Initiation-Protokoll (SIP) verbinden. Jeder erhält einen eigenen, virtuellen Videokonferenzraum, den er für Videokonferenzen mit mehreren Teilnehmern nutzen kann. Über ein individuelles Log-in können Videokonferenzen sowohl am Computer als auch auf dem Tablet oder Smartphone geführt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Integration von Videoconference24.com in bestehende Unified-Communications(UC)-Lösungen wie Microsoft Lync. Damit ist eine nahtlose Verbindung von herkömmlicher UC mit einer leistungsfähigen Enterprise Videokonferenz-Lösung möglich, die auch Kommunikation über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinaus problemlos ermöglicht.
funkschau: Welche Kosten pro User kommen auf den Anwender durch Anschaffung, Betrieb und Wartung zu?
Enders: Das besondere an unserem Service Videoconference24.com ist, dass der Anwender ohne Investitionskosten die Vorteile professioneller Videokonferenzen nutzen kann. Die monatlichen Kosten pro User liegen bei Preisen ab 29 Euro - abhängig von der Anzahl der Nutzer im Unternehmen. Mit Hilfe von Gasteinladungen können auch Geschäftspartner ohne einen bestehenden Videoconference24-Zugang mit minimalen Kosten an den Videokonferenzen teilnehmen. In den genannten Kosten ist der Zugang zur Videokonferenz-Lösung sowie zusätzlicher Telefon-Support inklusive.
funkschau: Wie steht es um die Kompatibilität Ihrer Lösung zu bestehenden Videokonferenzsystemen?
Enders: Unserer Videokonferenz-Service kann mit diversen Endgeräten genutzt werden. Die Mindestanforderung liegt bei einem Computer oder Tablet-PC mit Webcam und Internetverbindung. Da diese Voraussetzungen normalerweise in jedem Unternehmen sowie den meisten Privathaushalten erfüllt werden, ist eine Teilnahme an professionellen Videokonferenzen auch ohne Investition in Hardware möglich. Aber auch bestehende Videokonferenzsysteme auf Basis des Standards H.323 oder des SIP können einfach in die Videokonferenzen eingebunden werden.