funkschau: Gibt es den typischen Anwender mobiler Videokonferenzen? Wenn ja, wie sieht er aus?
Gary Rider: Mitarbeiter von Unternehmen jeglicher Größe und Branche werden immer mobiler und erwarten zunehmend, sich jederzeit und überall per Video austauschen zu können. Das haben die Ergebnisse unserer gemeinsamen Studie mit Wainhouse Research aus dem Jahr 2012 bestätigt. Schon als wir unsere "RealPresence Mobile"-Lösung im Herbst 2011 vorgestellt haben, wussten wir daher, dass mobiles Video großes Potenzial hat. Seither haben Unternehmen und Organisationen aus vielen Branchen, darunter dem Gesundheits-, Bildungs- oder Finanzsektor, Realpresence Mobile in ihren Arbeitsalltag integriert. Die Nutzung von mobilem Video wird unserer Meinung nach im Geschäftsalltag künftig ebenso selbstverständlich sein wie das Schreiben von E-Mails.
funkschau: Mit welchen Problemen muss man bei der Einführung mobiler Videokonferenzen rechnen?
Rider: Um Videokonferenzen mit mobilen Endgeräten durchführen zu können, muss entsprechend ausreichend Bandbreite für die Übertragung von Video zur Verfügung stehen. Die üblichen 3G- und 4G-Netzwerke der Service-Provider erfüllen hier die Mindestanforderungen an Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeit. Neben der reinen Übertragungsqualität von Sprache und Video ist der nächste wichtige Punkt der Übergang vom mobilen Netzwerk in Unternehmensnetzwerke, um dort Verbindungen zu klassischen, standardbasierten Videokonferenzen herstellen zu können. Beim Übergang in die Unternehmensnetze sollen Firewallsysteme so konfiguriert sein, dass der Dienst Video dort transparent übertragen werden kann. Viele Unternehmen verbieten die direkte Durchwahl auf einen Video Endpunkt im Unternehmensnetzwerk, sondern stellen dafür sogenannte virtuelle Meetingräume auf einer zentralen Infrastruktur (MCU) zur Verfügung. Eingehende mobile Videoteilnehmer können dort gesichert in einem virtuellen Meetingraum mit standardbasierten Videosystemen aus dem Unternehmensnetzwerk konferieren.
funkschau: Wo liegen Nachteile gegenüber statischen Videokonferenzen?
Rider: Mobile Anwender verwenden Ihre Smartphones (I-OS oder Android) für Video. Die Bildgröße des Displays ist hier das entscheidende Kriterium. Für reine Videokonferenzen ist dies in den meisten Fällen komplett ausreichend. Die stationären Systeme nutzen häufig einen zweiten Monitor, um neben dem Videobild gleichzeitig noch Content (Präsentationen oder Bilder aus Dokumentenkameras) zu den Konferenzteilnehmern zu übertragen. Die Inhalte solcher Präsentationen sind aufgrund des kleinen Ausgabegerätes für Mobile Videonutzer meist schwer zu erkennen.
funkschau: Welche Rolle spielen Cloud-basierte Lösungen bei der Realisierung mobiler Videokonferenzen?
Rider: Mit Cloud-Lösungen wie beispielsweise der "Polycom CloudAXIS Suite" können Service-Provider ihren Kunden Multipoint-Video-Collaboration-as-a-Service (VCaaS) sicher und kostengünstig anbieten. Das ist insbesondere für KMUs interessant, da hohe Anfangsinvestitionen wegfallen. Die Video-as-aService-Angebote können mit Applikationen wie Videoaufnahmen, Streaming, Webconferencing und Collaboration-Tools erweitert werden, was die Akzeptanz und Attraktivität von Video-Collaboration zusätzlich erhöht.
funkschau: Wodurch zeichnet sich Ihre mobile Videokonferenz-Lösung aus?
Rider: Produktbezeichnung: Polycom "RealPresence Mobile" für Apple I-OS, Polycom "RealPresence Mobile" für Android.
Eckdaten & technische Schlüsselmerkmale:
funkschau: Welche Kosten pro User kommen auf den Anwender durch Anschaffung, Betrieb und Wartung zu?
Rider: Der Polycom Realpresence Mobile (IOS und Android) kann im Basic-Modus kostenfrei in den App Stores heruntergeladen werden. Im Basic-Modus wird die Wahl über statische IP-Adresse mit unterstützt. Mit der Registrierung des Mobile-Clients an einem Polycom Realppresence-Resource-Manager werden weitere Funktionalitäten für die Professional Modus aktiviert. Die Registrierung an dem Resource-Manager setzt eine freie User-Lizenz voraus.
Der Professional Modus unterstützt folgende Leistungsmerkmale:
funkschau: Wie steht es um die Kompatibilität Ihrer Lösung zu bestehenden Videokonferenzsystemen?
Rider: Polycom ist Vorreiter im Bereich Interoperabilität und alle unsere Lösungen basieren auf offenen Standards. Nur so ist gewährleistet, dass Anwender von Technologien verschiedener Hersteller auch wirklich effizient miteinander kommunizieren können.