funkschau: Gibt es den typischen Anwender mobiler Videokonferenzen? Wenn ja, wie sieht er aus?
Simon Härke: Mobile Videokommunikation bietet uns die Möglichkeit, jederzeit und überall Teil eines Teams sein zu können – und damit erheblich mehr Reichweite und Freiraum zur Selbstorganisation. Typische Nutzer sind daher zumeist "Meeting Attendees": Optionale Teilnehmer, beisitzende Mitarbeiter oder ein Geschäftsführer, der ein Meeting zwar verfolgen, sich aber nicht organisatorisch einschränken will. Im Zentrum steht in der Regel nach wie vor eine Raumlösung.
funkschau: Mit welchen Problemen muss man bei der Einführung mobiler Videokonferenzen rechnen?
Härke: Technisch sind die meisten IT-Abteilungen auf die Anforderungen mobiler Zugriffe vorbereitet. Die größere Herausforderung sind Akzeptanz- und Prozessprobleme: Videokonferenzen verändern das Zusammenarbeiten von Mitarbeitern und Kollegen – es muss klar kommuniziert werden wann, wo und wie ein virtuelles Meeting stattfindet; erst wenn jeder weiß, was zu tun ist, spielt mobile visuelle Kommunikation ihre Stärken aus. Die E-Mail wurde schließlich auch nicht über Nacht etabliert.
funkschau: Wo liegen Nachteile gegenüber statischen Videokonferenzen?
Härke: Raumlösungen garantieren ein konstant hohes Nutzererlebnis, Qualität und Funktion sind immer gleich. Ein gut gestalteter Videokonferenzraum mit geeigneter Übertragungstechnik bringt Nutzer wie ein zuverlässiges Verkehrsmittel sicher an einen anderen Ort. Eine mobile Lösung hingegen ist immer nur so gut wie das Netz, über das sie läuft – es kann also schonmal passieren, dass das Gegenüber auf einem 80"-Display unscharf und verwackelt rüberkommen.
funkschau: Welche Rolle spielen Cloud-basierte Lösungen bei der Realisierung mobiler Videokonferenzen?
Härke: Mobile Videokonferenzlösungen funktionieren heute de facto nur noch im Client-Server-Prinzip: Der Server erkennt die Netzsituation des Clients, konfiguriert diesen und leitet die Bildinformationen bestmöglich zum Ziel. Die notwendige Infrastruktur wird On-Premise oder in der Cloud bereitgestellt. Bei geringer Client-Anzahl ist letztere aus TCO-Sicht oftmals günstiger – und deshalb gerade in Deutschland sehr beliebt. Eine zukunftssichere Lösung sollte sich jedoch auch On Premise betreiben lassen.
funkschau: Wodurch zeichnet sich Ihre mobile Videokonferenz-Lösung aus?
Härke: Unsere UC-Services sind ein Baukasten, aus dem Dekom-Kunden sich nach Bedarf bedienen und jederzeit in eine On-Premise-Lösung wechseln können – und eignen sich daher hervorragend für unsichere Nutzungsszenarien: Sie starten unmittelbar mit einem Quick-Win, sind uneingeschränkt kompatibel, können Kostentreiber durch Investitionen gezielt ausschalten und profitieren von kurzen, flexiblen Laufzeiten – und der Garantie, sich nicht an einen Anbieter zu ketten.
funkschau: Welche Kosten pro User kommen auf den Anwender durch Anschaffung, Betrieb und Wartung zu?
Härke: Einen einfachen, mobilen Softwareclient erhalten Sie bei uns inklusive aller Leistungen für wenige Euro im Monat. User-Support und Wartung, die zusammen den größten Kostenanteil ausmachen, sind hierin bereits enthalten. Passende Endgeräte – ein Tablet mit Datenkarte beispielsweise – liefern wir auf Wunsch zu einem attraktiven monatlichen Tarif gleich mit.
funkschau: Wie steht es um die Kompatibilität Ihrer Lösung zu bestehenden Videokonferenzsystemen?
Härke: Als Spezialist für raumbasierte Videokonferenzlösungen bieten wir selbstverständlich nur vollständig hardwarekompatible Lösungen an: Es bedarf keiner zusätzlichen Gateways und Transcoder, um sich mit den UC- Services zu verbinden. Nur so gewährleisten wir unseren umfassenden, durchgängigen Support aller beteiligten Geräte: Dekom-Kunden kaufen letztlich keine Hardware, sondern eine absolut zuverlässige Verbindung – Verspätungen oder Ausfälle werden nicht akzeptiert.