Mit Künstlicher Intelligenz haben mittlerweile viele Menschen in Deutschland bereits Kontakt gehabt. Im „eGovernment Monitor 2024“ gab jeder Fünfte an, KI-basierte Anwendungen wie das Chatsystem ChatGPT wöchentlich zu nutzen. Doch wie sieht die Offenheit gegenüber dem Einsatz von KI in der Verwaltung aus?
75 Prozent der Befragten stimmen einem solchen Einsatz unter bestimmten Bedingungen zu, weitere 11 Prozent sind demnach sogar generell einverstanden. Beispiele könnten sein, dass eine KI Daten aufnimmt und diese für einen Antrag aufbereitet, der wiederum an einen Sachbearbeiter übergeben wird. Dieser letzte Aspekt ist vielen Bürger:innen von Bedeutung: 53 Prozent sagen, dass es ihnen wichtig sei, dass grundsätzliche Entscheidungen bei Mitarbeiter:innen, sprich bei Menschen, bleibt.
Dass am Ende ein Mensch steht, ist vielen Befragten auch deshalb wichtig, weil in dem Fall auch ein Ansprechpartner gegeben ist. Denn 36 Prozent der Befragten befürchten, dass das durch den Einsatz von KI nicht mehr der Normalfall sein könnte. Bedenken gibt es auch bei der Frage, ob die persönlichen Daten durch die KI für andere Zwecke verwenden werden oder nicht ausreichend geschützt sein könnten – das gaben 33 Prozent der Befragten an. Deutlich größer (45 Prozent) ist allerdings die Sorge, dass nicht geklärt sei, wer die Verantwortung für die Entscheidungen des KI-Systems trägt. Auch die Angst vor Fehlern der KI-Systeme (42 Prozent) ist hoch.
Nichtsdestotrotz war sowohl für André Göbel als auch für Marc Reinhardt die Offenheit der Menschen gegenüber KI in der Verwaltung das überraschendste Ergebnis der Studie. „Diese Erkenntnisse sollten wir nutzen, um durch gezielte Aufklärungs- und Informationsarbeit die Akzeptanz für KI in der Verwaltung zu erhöhen“, sagt Göbel. Im gleichen Zuge gibt Göbel zu bedenken, dass man sich intensiver damit befassen müsse, wie sich das Potenzial der Automatisierung durch KI in der Verwaltung ausschöpfen lässt.