Tragbare Gesundheitsmesser, sogenannte "Health-Wearables", erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, sowohl als persönlicher Fitness-Assistent, als auch auf Anraten von Fachkräften des Gesundheitswesens. Datenschutz lautet dabei das wichtigste Stichwort, denn die Geräte speichern und übermitteln medizinische Daten, die sonst nur Ärzte erheben dürfen.
Die praktischen Health-Wearables überwachen die sportlichen Aktivitäten und körperbezogenen Vorgänge ihrer Träger. Sie messen beispielsweise den Puls und weitere Herz-Kreislauf-Funktionen. Somit können die Nutzer einfache Gesundheits- und Lifestyle-Entscheidungen im Alltag treffen. Einen Schritt weiter gedacht: In Zukunft könnten Ärzte beispielsweise so relevante Daten von Patienten erhalten, die eine dauerhafte Überwachung für eine Diagnose benötigen – ohne dass die Patienten direkt vor Ort sind. Das spart Zeit, die sonst in Warteräumen oder auf dem Weg zur Arztpraxis verloren geht. In dem Bereich der tragbaren Gesundheitsmesser gab es in den vergangenen Jahren bereits einige interessante Entwicklungen, wie etwa Kontaktlinsen von Google, die gleichzeitig auch den Blutzucker ihres Trägers messen. Außerdem kann tragbare Kamera-Technologie beispielsweise während der Operation genutzt werden, damit ein Chirurg aus der Ferne assistieren kann.
Eine Frage der Datensicherheit: Telemedizin vs. Health-Wearables
Trotz dieser vielfältigen Möglichkeiten ergab die Studie, dass die Akzeptanz und Nutzung von Health-Wearables in westlichen Ländern und besonders in Deutschland und Frankreich vergleichsweise gering ist. Patienten hierzulande haben erhöhte Sicherheitsbedenken und das Thema Datensicherheit spielt angesichts vermehrter Medienberichte über Verstöße gegen den Datenschutz in den letzten Jahren eine große Rolle. Dagegen ist die Telemedizin – also die Überbrückung räumlicher Distanz zwischen Patient und Arzt mithilfe von medialen Geräten – auch in Deutschland und Frankreich keine Seltenheit mehr und gesellschaftlich akzeptiert. Jedoch gelten hier gesetzlich vorgeschriebene, strenge Datenschutzbestimmungen, die etwa in Deutschland in einem eigenen E-Health Gesetz festgeschrieben sind.
Während medizinische Daten verschlüsselt und authentifiziert sein müssen, sieht dies dagegen bei Daten anders aus, die durch Health-Wearables erhoben werden. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Freizeit- und Gesundheitsdaten, und gesetzliche Datenschutzbestimmungen greifen nicht mehr. So kann es passieren, dass Unternehmen an die medizinischen Daten gelangen und diese verwenden, ohne dass die Träger dies ausdrücklich erlauben. Hier sind die Gesetzgeber in der Pflicht, diese Regularien den neuen Gegebenheiten anzupassen. Bis dahin sollten Nutzer vor dem Gebrauch der Health-Wearables die Datenschutzerklärungen genau lesen. Sie hilft zu verstehen, was mit den gesammelten Daten passiert. Dann kann jeder Benutzer für sich entscheiden, ob es ihm recht ist, die erhobenen Daten zu teilen.