Der Siegeszug des Edge Computings muss dabei zunächst einige Stolpersteine überklettern. Als größte Hindernisse für das Rechnen am Netzwerkrand erachten die deutschen Befragten Implementierungskosten und Sicherheitsbedenken (jeweils 22 Prozent) sowie mangelnde Akzeptanz seitens der Fachbereiche für das Prinzip autonomer Entscheidungen durch Edge-Gerätschaft (14 Prozent). Gerade diese zunehmende Autonomie aber stuft man in der IT-Branche als großen Fortschrittsbeschleuniger ein.
Derzeit allerdings sind zunächst die Ärmel hochzukrempeln, um die pilzbefallartig eskalierende Datenfülle zu bewältigen – und dies noch dazu angesichts verschärfter Vorschriften zum Umgang mit Daten: Fast jeder zweite IT-Entscheider aus Deutschland (49 Prozent) sieht Datenregularien als größtes Hindernis bei dem Projekt, aus den unternehmensintern vorhandenen Daten auch tatsächlich eine Wertschöpfung zu erzielen. Weitere Probleme schafft, dass viele hiesige Unternehmen die Daten nicht schnell genug verarbeiten können, um sie unmittelbar in Handlungen umzusetzen (43 Prozent). Jeder dritte Umfrageteilnehmer (34 Prozent) klagt über eine größere Datenfülle, als die Systeme bewältigen können, und jeder vierte (27 Prozent) über Fachkräftemangel bei der Datenanalyse und dem Aufbau von Datenanalysemodellen. Jeder vierte (25 Prozent) kämpft noch dazu mit der Datenqualität. Unter den Befragten, die noch keine Datenanalyse in großem Maßstab implementiert haben, nennt die Mehrheit (59 Prozent) den Mangel an KI- und ML-Fachkenntnissen (Machine Learning) sogar als größten Bremsklotz.
Interessant sind die Aussagen zur Cloud-Strategie: Für die Bewältigung der Datenmassen setzt knapp ein Drittel (32 Prozent) der Entscheider hierzulande primär auf die Public Cloud – der Deutsche ist also kein Cloud-Muffel mehr. Eine Hybrid-Cloud-Architektur bevorzugen 30 Prozent, auf das hauseigene Datacenter und die Private Cloud setzen 27 Prozent. Nur acht Prozent der deutschen Befragten setzen den Datenbewältigungshebel vor allem gleich beim verteilte Computing direkt am Netzwerkrand an.
Eine bedenkliche – wenn auch nicht überraschende – Erkenntnis aus der Umfrage: Seit Beginn der Corona-Pandemie haben drei Viertel der deutschen Unternehmen Investitionen in ihre Netzwerkumgebung aufgeschoben, fast jedes dritte (29 Prozent) hat Projekte gestrichen. Dabei wären Investitionen gerade in IT – nicht zuletzt auch in Edge, Datenanalysen, KI und ML – wichtig, um im internationalen Wettbewerb weiter am Ball zu bleiben. International berichtet über die Hälfte (55 Prozent) der IT-Entscheider von „viel schnellerer Datenverarbeitung“ als Folge des KI/ML-Einsatzes. Die meistgenannten Anwendungsbeispiele waren im Einzelhandel die Nachverfolgung und Überwachung einzelner Artikel in der Lieferkette (51 Prozent), der Einsatz von Gesichtserkennung im Hotel- und Gaststättengewerbe (49 Prozent) und die Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit durch Always-on-Tools und -Apps im Gesundheitswesen (40 Prozent).
Der Innovationsdruck bleibt also bestehen, Corona hin oder her. Jetzt müssten halt nur noch KI-Fachleute auf den Bäumen wachsen statt der Borkenkäfer.
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