Die Einführung von VDSL-Vectoring sorgt für Unruhe im Festnetzmarkt. Die Wettbewerber der Telekom haben sich gegen die Pläne des größten deutschen Netzbetreibers gestellt. Sie fürchten eine Remonopolisierung. Bei der Telekom hingegen versteht man die Aufregung nicht. Hier setzt man auf Gespräche und Lösungen – man will etwas für die Breitbandversorgung in Deutschland tun.
Wir haben den Dialog mit den Wettbewerbern und der Bundesnetzagentur zum Thema Vectoring gestartet und sind zuversichtlich, dass wir für die wenigen Fälle der von Wettbewerbern erschlossenen Kabelverzweiger vernünftige Lösungen finden. Insgesamt geht es um rund drei Prozent der Verzweiger. Von Remonopolisierung kann keine Rede sein.
Das Problem bei VDSL-Vectoring: Die Mitbewerber können die KVz-TAL (Kabelverzweiger-Teilnehmeranschlussleitung) nicht mehr für VDSL nutzen, wenn die Telekom VDSL-Vectoring auf ihrer Leitung einsetzt. Andere VDSL-Signale würden das VDSL-Vectoring stören. Entgegen bisherigen Darstellungen könnte die KVz-TAL jedoch weiterhin angeboten werden, wenn der Mitbewerber hier beispielsweise ADSL schalten will. Bei einem Drittel der heute gemieteten KVz-TALs ist das schon der Fall. Und die (HVt-) TAL – die Leitung vom Hauptverteiler aus der Vermittlungsstelle zum Kunden – als Vorleistungsprodukt bleibt erhalten. Insgesamt hat die Telekom aktuell etwa 9,6 Millionen Leitungen an die Mitbewerber vermietet, 140.000 davon sind KVz-TAL. Es gibt im Telekom-Netz etwa 330.000 Kabelverzweiger. Von den Telekom-Mitbewerbern sind davon etwa 8.200 erschlossen, das sind rund drei Prozent. Die Erschließung der Kabelverzweiger durch die Mitbewerber mittels Glasfaser oder Richtfunk und aktiver Technik (MSAN) ist für diese Voraussetzung, um die KVz-TAL mieten beziehungsweise betreiben zu können.