Doch nicht nur für die Automobilindustrie bietet 5G neue Möglichkeiten. Auch Service Provider können vom neuen Mobilfunkstandard und den in diesem Zuge entstehenden Innovationen wie dem vernetzten Auto profitieren. So erschließen sich Ihnen neue Geschäftsmodelle wie etwa mit den anfallenden Daten. Für private Straßenbetreiber hingegen wäre eine Maut gemessen an der Nutzung – aber auch an der Ausstattung der Fahrzeuge – denkbar. Je nach Gewichtsklasse des Fahrzeugs und der Anzahl an gefahrenen Kilometern berechnet sich dann beispielsweise die Mautsumme. Autonome Fahrzeuge könnten privilegierte Fahrbahnen benutzen und so ein komfortables Fahren und Fortkommen ermöglichen. Eine andere denkbare Geschäftsidee ist die Anpassung von Versicherungssummen an die durch Daten errechnete Fahrweise. Auch das an die Haltezeit an roten Ampeln angepasste Abspielen von Werbevideos ist eine denkbare Möglichkeit, für Service Provider auf den 5G-Zug aufzuspringen.
Chancen, Herausforderungen und erste Schritte
Schon bald wird 5G den aktuellen Mobilfunkstandard LTE ablösen. Experten gehen davon aus, dass bis 2020 weltweit 250 Millionen vernetzte Autos und LKW auf den Straßen unterwegs sein werden und dass im Jahr 2025 alle neuen Fahrzeuge mit dem Internet of Things verbunden sind. Bevor jedoch die Zukunftsvision des vernetzten Autos im autonomen Fahren verwirklicht werden kann, müssen noch einige Herausforderungen überwunden werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Automobilhersteller betonen, dass alle sicherheitsrelevante Sensoren im Auto verbaut sein müssen und auch ohne jegliche Vernetzung autonom agieren können. Funktionen, die über Funkverbindungen laufen, sollen den Fahrzeugkomfort des Autos verbessern. Auch wenn ab 2022 nicht mit einem Schlag alle Autos auf unseren Straßen „smart“ sein werden, so lässt doch die bisherige Erfahrung bei der Einführung neuer Mobilfunkstandards eine beschleunigte Umsetzung erwarten.
Ulrich Möhlmann ist Director Technology Connected Vehicle Solutions bei Laird