Prozessdigitalisierung

Digitales Vertragsmanagement als Gradmesser

14. September 2022, 16:20 Uhr | Sabine Narloch
© modella/123rf

Eine Studie von Docusign und Statista hat die Digitalstrukturen in mittelständischen Unternehmen untersucht. Der Fokus lag dabei auf dem digitalen Vertragsmanagement. Zwar werden die Vorteile solcher Systeme gesehen, bei weniger als der Hälfte der befragten Unternehmen sind sie jedoch im Einsatz.

Der Medienbruch kommt in vielen mittelständischen Unternehmen in Deutschland offensichtlich noch häufig vor. Das legen zumindest Ergebnisse einer Studie nahe, die Docusign in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Statista zum Thema Prozessdigitalisierung durchgeführt hat.

Als ein Indikator für den Reifegrad in diesem Punkt kann das digitale Vertragsmanagement gesehen werden. Dieses gehöre laut Studie erst in 43 Prozent der befragten Unternehmen zur Arbeitsrealtität. Allerdings würden 38 Prozent der Befragten eine Einführung planen. Davon möchten 61 Prozent bis zum Ende des Jahres die Umsetzung bewerkstelligt haben.

Bei Unternehmen aus der Fertigungsbranche sagten 40 Prozent, dass sie schon eine Lösung im Einsatz haben. Bei den befragten Unternehmen aus der Finanzbranche lag dieser Anteil mit 57 Prozent höher.

Von den Medienbrüchen betroffen seien vor allem Mitarbeiterverträge. In der Fertigungsbranche werden laut Umfrage 81 Prozent der Mitarbeiterverträge gedruckt der Fall zu sein: 67 Prozent der befragten Fertigungsunternehmen und 55 Prozent der Organisationen aus dem Gesundheitswesen gaben dies an.

„Die Ergebnisse unserer jüngsten Mittelstandsstudie bestätigen, dass es in Deutschland noch viel Potenzial auf dem Weg zu volldigitalen Vertragsprozessen gibt. Noch immer behindern bestehende papierbasierte Prozesse die übergreifenden Geschäftsprozesse und digitalen Workflows. Sie führen zu Informationssilos und werden so zum Sicherheitsrisiko“, sagt Daniela Becker, Area Vice President EMEA bei DocuSign.

Zurückhaltung bei der Anschaffung eines digitalen Vertragsmanagement wird von 53 Prozent der befragten Unternehmen allerdings mit Sicherheitsbedenken begründet. 34 Prozent fürchten, dass dies nicht mit etablierten Prozessen vereinbar wäre. 28 Prozent haben Bedenken, dass Kunden und Mitarbeiter ein solches System ablehnen könnten, genauso viele haben ein digitales Vertragsmanagement überhaupt nicht in ihrer Digitalisierungsstrategie vorgesehen.

Treiber für die Anschaffung wiederum seien für 72 Prozent der befragten Unternehmen die Erwartung effizienterer Geschäftsprozesse, für 69 Prozent Bürokratieabbau sowie Arbeitserleichterung und für 49 Prozent eine höhere Produktivität. Nachhaltigkeit als Beweggrund rangiert mit 39 Prozent an vierter Stelle.

Zur Methodik: Die Umfrage wurde vom 27. April bis 25. Mai 2022 als quantitative Befragung bei 300 Personen in Deutschland via Telefon durchgeführt. Es wurden 300 Personen zum Thema Vertragsmanagement in KMU in Deutschland befragt, darunter allgemeine Entscheidungsträger, Firmenchefs im Mittelstand, Mitarbeiter in HR, IT, Einkauf, Rechtsabteilung, in Unternehmen von 100 bis 2.000 Mitarbeiter in den Branchen Manufacturing/Engineering, Financial/Insurance, HealthCare/Life Science. Alle Daten stammen von Statista sofern nicht anders angegeben.

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