Die Ausbreitung digitaler Wertschöpfungsaktivitäten und Technologien hat in den letzten Jahren stark an Fahrt gewonnen. Diesem Trend müssen sich nicht nur Großunternehmen stellen, sondern auch der Mittelstand. Über Chancen und Risiken spricht Jörg Karpinski, Sales Director Germany bei Huawei.
“Wir müssen mit dem Tech-Talk aufhören, der an dem Bedarf oder Verständnis der Mittelständler vorbeigeht”, fordert Jörg Karpinski im Interview mit funkschau. Seiner Meinung nach sei es in der ITK-Branche daher eine besondere Herausforderung für Hersteller und Anbieter sowie deren Partner den Mittelständler dort abzuholen, wo es notwendig sei. Ansonsten laufe man Gefahr mit der IT vorauszupreschen, während der Kunde auf der Strecke bliebe.
Eine besondere Aufgabe komme in diesem Zusammenhang vor allem den Partnern beziehungsweise Implementierungsspezialisten zu. ”Sie müssen Integrations- und Aufklärungsarbeit leisten”, sagt Karpinski. Und das in einem Markt, in dem der klassische Systemintegrator zusehends verschwinde. “Das ist zwar eine Riesenherausforderung, aber auch eine Riesenchance”, so der Sales Director. Es gelte, neue Skills aufzubauen und sich neu auszurichten, um dem Kunden eine 360-Grad-Sicht gewährleisten zu können. Eine partielle Sicht auf die Dinge – die traditionelle Unterteilung in Storage, Netzwerke, Maschinen etc. – sei nicht mehr zeitgemäß und auch nicht das, was der Kunde letztlich fordere. “Wir müssen ganzheitlicher denken”, so der Huawei-Director. “Das erwartet auch der Kunde. Er will seine IT so einfach handhaben wie sein Smartphone.” Dass alles, was die Digitalisierung dabei mit sich bringe, erstmal preiswerter ist, sei ein Aberglaube. “Denn natürlich gilt es wie bei Umbaumaßnahmen auch erst einmal Investitionen zu tätigen, die Geld kosten”, so Karpinski. “Aber der Effekt danach ist ein erheblicher Effizienzgewinn.”