Der Erfolg von Datex-P wurde schnell so groß, dass die Kapazutätsgrenzen eines Netzes mit SL-10 bald erreicht gewesen wären. Darum gab es schon 1986 eine Ausschreibung für eine zweite Generation. In Konkurrenz dazu waren das schon in Entwicklung befindliche Nachfolgesystem DPN100 von Northern Telecom und die Weiterentwicklung EWSP von Siemens. Nach ausführlichen Tests beider Systeme fiel die Entscheidung wegen des besseren Port-Preis auf EWSP, das ab 1989 bei der Bundespost und schon ab 1990 auch bei der Deutschen Post (DDR), aufgrund von eigenen Verträgen mit Siemens, eingesetzt wurde. Damit konnte Datex-P das erste Gesamtdeutsche Netz werden, lange vor Telefonie und Telex.
Aber auch DPN100 wurde bald in Datex-P eingesetzt, welches durch die zwischenzeitlich erfolgte Deregulierung bei Datennetzen für den Wettbewerb notwendig wurde. Damit waren kundenspezifische Netze realisierbarund es unterstützte neben den standardisierten Anschluss-Schnittstellen auch einige spezifische von großen Computerherstellern wie IBM. Durch die besondere Systemarchitektur der DPN100 waren später noch modernere, für IP besser geeignete Netzprodukte wie Frame-Relay verfügbar. Die Deregulierung der Datenneze führte dann 1995 aber auch zur Ausgliederung von Datex-P in eine separate Tochterggesellschaft, die T-Data, die einige Zeit später in die T-Systems (Business Services = T-SBS) wieder eingegliedert wurde. Doch bei einer Umstrukturierung wurde in 2006 die Verantwortung für die Datex-P-Kundenprodukte an eine andere Tochtergesellschaft der T-Systems ausgegliedert: die Itenos GmbH. Nur der Netzbetrieb blieb noch bei T-SBS, bis in 2010 durch die Itenos die Netztechnik noch einmal erneuert werden musste.
Im Jahr 1995 wurde auch aus Altersgründen die letzte SL-10, die dann DPN50 hieß, abgeschaltett. Aus betrieblichen Gründen folgte 1999 dem auch schon EWSP in Datex-P, sodass dort nur noch die DPN100 übrig blieb, die aber zwischenzeitlich weiter modernisiert und mit dem neuen System Nortel-Passport vernetzt wurde. Die weitere Entwicklung von Datex-P, die ab 2010 den Einsatz der neuen Netztechnik AOS von der irischen Firma Virtuel Access erforderlich gemacht hat, ist stark geprägt durch einen erheblichen Strukturwandel in der Anschlusstechnik, der sich ab Mitte der 1990er vollzog.
Die Entwicklung bei der Kundenanschluss-Technik
Anfangs war Datex-P ein System mit individuellen Anschlüssen für jeden Nutzer, die dafür eine eigene digitale Anschluss-Leitung mit fester Bandbreite bis zur Netztechnik hatten, wie bei Telex, Teletex und Datex-L. In Deutschland gab es dazu eine besondere Zeitschlitz-Multiplexer-Plattform im bereits digitalen Leitungsnetz für Telefon-Fernverbindungen, welches ursprünglich für die neue Telex-Vermittlung aufgebaut, später auch von Datex-L mit Teletex, Datex-P und den Daten-Direktverbindungen für Kunden (DDV) genutzt, wurde. Dies war zusammen das Integrierte Text- und Datennetz IDN. Aus betrieblichen Gründen gab es nur wenige zentrale Standorte der Netztechnik für alle Text- und Datennetze (Anfangs 17, später 21), sodass durch die Anschluss-Leitungslängen dies gegenüber Telefonie noch recht teuer war. Doch für Geschäftskundenanwendungen waren die speziellen Funktionen dieser Netze oft unverzichtbar. Für Anwendungen mit geringem Datenvolumen, die aber auch einen schnellen Beginn des Datentransfers benötigen, oder möglichst viele gleichzeitige Verbindungen an zentralen Anschlüssen, war Datex-P bestens geeignet.
Für Datex-P änderte sich diese Struktur im Kundennetzprojekt für die erste Generation von Lotto-Annahmestellen-Terminals. Dabei wurden nur zur Aggregation in den meisten Telefon-Anschluss-Bereichen eigene DPN100-Kleinknoten mit integgrieten Modems für blanke 2-Draht-Anschlussleitungen aufgebaut. Doch durch die Konkurrenz von ISDN mit digitalen Kundenanschlüssen wurde dies nicht weiter ausgebaut. Nachdem bald am ISDN auch Anschlüsse mit Paketdaten angeboten wurden, hatte sich nach wenigen Jahren ein großer Anteil an Datex-P-Anschlüssen auf digitale ISDN-Anschlüsse verlagert. Sonst hat die T-Data auf Grund von verbesserten Systemfunktionen nur die Anzahl der Standorte für Datex-P-Netztechnik erheblich erweitert, um die Kosten bei den Anschlüssen über das IDN zu senken.