Im Gegensatz zur digitalen Leitungsvermittlung Datex-L, welche vollständig im ISDN aufging, ist die Paketdaten-Vermittlung dort ein Fremdkörper und hätte erneut separat aufwendig implementiert werden müssen. Darum haben die Netztechnik-Hersteller entschieden, die schon vorhandene, neueste Generation der Paketdaten-Netztechnik mit einer neuen Schnittstelle anzuflanschen, sodass ISDN nur noch als Aggregation für Paketdaten fungiert. Besonders effektiv ist dabei die Variante, bei der am Basisanschluss dafür nur der Kanal für die Signalisierung zusätzlich mitgenutzt wird (D-Kanal mit 16 kBit/s und kompatibler Datalink-Layer--Prozedur). Im ISDN werden dann die Paketdaten separiert und diese von mehreren Anschlüssen gemultiplext bis zur Paketdatennetztechnik weitergeleitet (statistisches Adress-Multiplex in einem speziellen 64 kBit/s-Kanal und Bündelung auf einem speziellen Primärmultiplex-Anschluss). Damit war der ISDN Packet Handler (PH) erfunden, der eigentlich nur eine neue Anschlusstechnik von Datex-P sein sollte. Dazu hatte die Bundespost ursprünglich am ISDN nur einen einzigen PH vorgesehen, doch zwischenzeitlich war der Datennetz-Markt dereguliert und der PH in Datex-P wäre ein Wettbewerbsvorteil des Marktführers gewesen. Darum wurde der PH ein separates Netz, das logisch zum ISDN gehört und spezielle beschränkte Vermittlungsfunktionen hat, welche nur die Funktion als diskriminierungsfreier Kundenzugang-Server erlauben. Ein wesentliches Merkmal war die Aufteilung in 21 getrennte PH-Versorgungsbereiche, entsprechend der Struktur des IDN.
Für diesen PH war nur EWSP geeignet, die jedoch für den diskriminierungsfreien Zugang noch funktionell angepasst werden musste, sodass Paketdaten am ISDN-Anschluss erst ab 1994 am Markt angeboten werden konnten. Dann kam 1999 von Siemens die Mitteilung, dass EWSP bald ersatzlos aufgegeben werden muss, da es bestimmte Bauteile dafür nicht mehr gebe. Doch es wurde für den PH bald ein völlig neues System gefunden: der AOS von der irischen Firma Virtuel Access, die diesen Always-On-Server ursprünglich als vereinfachten PH für den dauerhaften Internetzugang über ISDN entwickelt hatte (wenn sonst kein PH vorhanden ist). Nach einer Ausschreibung und einer gründlichen Abnahme konnte ab 2003 der AOS erfolgreich EWSP ersetzen. Ein wesentliches Merkmal der neuen Netztechnik ist eine unspezifische Industricomputer-Hardware (Chassis: cPCI) mit nur noch wenigen schnellen Anschlüssen, denn es hat neben der Vernetzung mit den Paketdatennetzen, die darüber versorgt werden, nur noch den hoch-gemultiplexten Kundenzugang aus dem ISDN.
Die heutige Struktur und deren Nutzung durch Kunden
Die Verlagerung der meisten Datex-P-Kundenanschlüsse, häufig von Kundenfilialen, auf den ISDN PH, haben die direkten Anschlüsse über das IDN an Datex-P mit der Zeit stark reduziert, sodass in den späten 2000ern nur noch wenige hunderte schnelle übrig blieben (nur mit 64 kBit/s) und Datex-P auf ein Verteilnetz (Backbone) für das wesentlich größer gewordene PH-Netz geschrumpft ist. Zu dieser Zeit wurden auch die Telefonmodem-Einwahlzugänge und der PAD an Datex-P eingestellt. Als die Festverbindungen <2MBit/s im IDN abgeschaltet werden sollten, war auch die Netztechnik DPN100 in Datex-P am Ende ihrer Nutzungszeit und wurde deshalb ab 2010 durch einen neue Generation des AOS ersetzt, der nur noch über IP vernetzt wird. Dabei konnten die verbliebenen direkten Anschlüsse durch einen speziellen, mit dem AOS kompatiblen Router beim Kunden auf IP-Anschlüsse migriert werden. Die Itenos konnte deshalb die Datex-P-Netztechnik auch auf nur noch einen Standort reduzieren.
Die Nachfrage nach Datex-P war lange Zeit im Markt für Geschäftskunden relativ groß, auch wenn sich über die Jahrzehnte die Anwendungen, die auf Datex-P liefen, immer wieder veränderten. Anfangs war es ein Produkt für eine flexible Vernetzung von Großcomputern, über die auch ein effektiver Zugang von Datenterminals (Textkonsolen) möglich war. Es kamen bald auch Kunden-Filialanwendungen hinzu,die spezielle Eigenschaften der Netztechnologie benötigten. Schon ab Mitte der 1990er wurden Datex-P und PH immer mehr als IP-Zugangs-VPN verwendet, welches besonders wichtig bei der anfangs lückenhaften Flächendeckung mit DSL war. Davon sind später viele komplett auf DSL migriert, als deren Datenvolumen und Bedarf an Bandbreite erheblich anstieg.
Typisch für den Anschluss einer Kundenfiliale an Datex-P und über den ISDN PH sind immer noch ein Datendurchsatz von nur einigen kBit/s bei einem Datenvolumen von wenigen MByte/Monat. Am digitalen ISDN-Anschluss kann für einen Spitzenbedarf oder Zweitweg, falls dies die Anwendung implementiert hat, eine Verbindung über ISDN mit 64 kBit/s direkt zur Gegenstelle genutzt werden. Mit dieser Art der Nutzung kam ab Mitte der 2000er, verursacht durch die Abschaltung von anderen Leitungsprodukten, verstärkt die hochwertige Alarmübertragung mit dauerhaften Verbindungen hinzu (VdS Klasse C), welches gerade mit dem AOS für den PH gut funktionierte. Dabei konnte eine hohe Verfügbarkeit erreicht werden, welches für andere verbliebene Anwendungen, wie beispoelsweise e-Cash an Tankstellen- und Supermarktkassen, auch recht attraktiv war.