Auf lange Sicht rechnet Khaled Chaar ohnehin damit, dass Public-Cloud-Dienste dominieren werden, wodurch die Frage der Netzanbindung in den Hintergrund treten würde: „Wir beschäftigen uns noch mit teilweise über zehn Jahre alten Applikationen, Individualsoftware, Datenbänken, Client- beziehungsweise Server-Umgebungen und anderem mehr, das vor dem Cloud-Zeitalter entwickelt wurde und nie für die Cloud gedacht war. Deshalb benötigt man hohe Bandbreiten, QoS und gegebenenfalls auch WAN-Beschleuniger. Heutzutage werden Business-Applikationen hingegen bereits Cloud-fähig entwi-ckelt und erfordern nur noch einen Internetanschluss und einen Browser.“
Steve Janata räumt ein, dass sich viele Vorteile von Cloud-Computing – wie etwa die Skaleneffekte – nur in einer Public-Cloud vollständig realisieren lassen, bezweifelt aber, dass künftig ausschließlich Cloud-fähige Software entwickelt wird und Unternehmensentscheidungen in Sachen IT und TK nur von den erzielbaren Kosten- und Skaleneffekten determiniert werden. Auch Peter Deussen geht nicht davon aus, dass die Private-Cloud einmal komplett von der Bildfläche verschwindet: „Der Trend dürfte zu hybriden Cloud-Lösungen gehen, bei denen Unternehmen für kritische Datensätze – ein Beispiel sind Patientendaten in Krankenhausinformationssystemen – weiterhin über speziell gesicherte Netze die Private-Cloud nutzen, während für weniger kritische Daten und Applikationen auf die Public-Cloud zurückgegriffen wird. Hybrid-Clouds scheinen am besten dazu in der Lage zu sein, die Vor- und Nachteile von Private- und Public-Lösungen auszugleichen.“