funkschau-Interview: NTT Europe

"Es eignet sich überlicherweise ein hybrider Ansatz"

27. Juli 2016, 14:24 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

"Cloudbasierte UC-Lösungen werden zunehmen"

funkschau: Falls sich ein Neukunde für Cloud-Telefonie entscheidet, wie gestaltet sich die Migration? Was muss er vorbereiten, welche Infrastruktur wird vorausgesetzt und wo sehen Sie die größten Stolpersteine?

Talbot: NTT Communications bietet ein Framework, das die Reise in Richtung Unified Communications skizziert. Die folgenden Punkte veranschaulichen den Ansatz:

Die Vision: Wenn der Geschäftsnutzen nicht erkannt wird, dann ist die Motivation, auf UCaaS umzustellen, begrenzt. CEOs und CFOs möchten wissen, dass der ROI den Umstieg rechtfertigt, wobei dies die Investitionen in Equipment und Mitarbeiter einschließen sollte. Das Finanzmodell und die Migration der UCaaS-Lösung sollten direkt auf die Geschäftsergebnisse einzahlen.

Bewertung: Hier geht es darum, Ressourcen, Legacy-Systeme, Infrastruktur, LAN und WAN, Nutzer etc. zu einzuschätzen. Es ist wichtig zu verstehen, auf welchem Niveau sich der Kunde bewegt und wie er ggf. auf das erforderliche Niveau gebracht werden kann. Ein guter Service-Provider sollte in der Lage sein, die Schlüsselfaktoren für die Bewertung und ggf. Problembehebung zu identifizieren oder dabei zu unterstützen.

 funkschau: Ist Cloud-Telefonie für alle Branchen geeignet? Lassen sich strenge Datenschutzbestimmungen wie die der Finanz- oder Versicherungs-Branche abbilden?

Talbot: Unsere Erfahrung besagt, dass es keine branchenspezifischen Beschränkungen gibt. Manche Branchen sind jedoch sensibler in Bezug auf Cloud-Dienste als andere. Es gibt Cloud-Telefonie- und UCaaS-Lösungen, welche die stringenten regulatorischen Anforderungen der Finanzdienstleister erfüllen. Und solange die Service-Provider der Forderung nach Datenintegrität gerecht werden, sollte die Lösung sicher sein.

 funkschau: Gibt es Unternehmen, bei denen sich der Umstieg, beispielsweise aufgrund hoher Migrationskosten, nicht eignet?

Talbot: Wie schon vorher erläutert, hängt dies definitiv davon ab, ob der Kunde wirklich den Nutzen eines UCaaS-Service sieht, der an den Geschäftszielen ausgerichtet ist, und den ROI erkennt. Wenn dies der Fall ist, können Unternehmen eine globale Migration sukzessive über mehrere Jahre hinweg durchführen. Sie können gleichzeitig noch existierende Geräte verwenden sowie Verträge mit verschiedenen Providern prüfen, bis sie auf die UC-Plattform umstellen, über die dann die Mitarbeiter, Partner und Kunden nahtlos kommunizieren können. Dabei ist es wichtig, eine Strategie zu etablieren und mit den Providern zusammenzuarbeiten, welche die Strategie auch unterstützen.

 funkschau: Bieten Cloud-Telefonie-Lösungen neben Skalierbarkeit genug Flexibilität und offene Schnittstellen, um sie verstärkt in Unternehmensprozesse zu integrieren und UCC-Systeme auf den Weg zu bringen?

Talbot: Die Herausforderung liegt darin, den Unterschied zwischen cloudbasierten Telefonsystemen und UCaaS herauszustellen. Erstere fokussierten sich zunächst auf einen Kommunikationsstil, nämlich die Sprache. UC deckt alle Kommunikations-/Kollaborationsstile wie Sprache, Video, Instant Messaging und Präsenzinformationen sowie den Dokumentenaustausch ab und unterstützt damit sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen.

So wie cloudbasierte Dienste wie Amazon, Dropbox for Business oder Office 365 weiter an Verbreitung erfahren, werden auch cloudbasierte UC-Lösungen zunehmen. UCaaS wird, falls es das nicht schon ist, flexibler werden als On-Premise-Lösungen. Der Grund hierfür ist, dass große UC-Technologie-Provider wie Cisco, Microsoft, Avaya oder Google sich darauf konzentrieren. Es ist wirklich eine Frage des Timing beziehungsweise wann der richtige Moment dafür gekommen ist. Man sollte auf keinen Fall vergessen, dass im Zeitalter der digitalen Disruption das Glück die Mutigen begünstigt und jede Verzögerung tödlich sein kann.

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