M2M-Kommunikation Plattformen

Horizontale Strukturen optimieren Wertschöpfung

17. Juni 2014, 15:09 Uhr | Jörg Wende, IBM Certified Consultant, IT Specialist / Business Integration, IBM Software Group / Bernd Wunderlich, IBM Business Development Executive, IBM Global Business Services

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Von vertikalen Silos zu horizontalen Plattformen

Bisher wurde vor allem vertikal implementiert, das heißt bestimmte Geräte oder Sensoren senden und empfangen Daten – auch über Gateways – zu einer dedizierten Plattform und stehen dort für den Endanwender zur Abholung und Auswertung bereit. Dieses Vorgehen bringt einige Nachteile mit sich: Dedizierte Anwendungen und Protokolle gelten nur für bestimmte Datentypen und Anwendungsbereiche und erlauben damit nur die vertikale Kommunikation vom Gerät über das Gateway zur Anwendung. Eine Einbindung weiterer Datenquellen ist, wenn überhaupt möglich, sehr kostenintensiv. Dadurch können die Daten nicht oder nur schwierig im Kontext betrachtet werden, zudem lassen sich neue Funktionen, je nach Hersteller, nur aufwändig ergänzen. Das Ergebnis ist in vielen Fällen, dass in einer gegebenen Umgebung mehrere dieser vertikalen Implementierungen parallel betrieben werden müssen und eine übergreifende Sicht nur mit hohem Zusatzaufwand realisiert werden kann.

Genau aus diesem Grund erwarten viele Marktbeobachter und auch IBM, dass sich der M2M-Markt von vertikal integrierten Lösungen hin zu horizontalen Funktionen in M2M-Plattformen bewegen wird. Erst sie ermöglichen eine gemeinsame Nutzung unterschiedlicher Daten und Quellen, zudem können Skaleneffekte besser realisiert werden. Eine horizontal organisierte M2M-Plattform eignet sich zudem auch für den Austausch von wichtigen Referenzdaten über mehrere M2M-Anwendungen hinweg und liefert die Basis für den Aufbau neuer Geschäftsmodelle, etwa in Services-Bereichen wie Wartung oder Automatisierung. Experten bei IBM schätzen, dass über 80 Prozent der Funktionen, die für M2M-Plattformen entwickelt werden, von anderen M2M-Lösungen wiederverwendet werden können. Genau hier liegen auch die signifikanten Skaleneffekte für M2M-Anbieter, um ihre Lösungen möglichst effizient zu vermarkten.

Flexibilität ist Pflicht: Vorteil Service-Oriented-Architecture 

Für eine gemeinsame M2M-Plattform gibt es im Hinblick auf die Architektur zudem eine ganze Reihe von Kriterien zu berücksichtigen, damit die horizontale und vertikale Integration von Geräten und Anwendungen möglichst reibungslos von statten gehen kann. Die notwendige Grundlage dafür sind flexible und offene Architekturen. Sie sorgen für eine problemlose und damit kosteneffiziente Integration von Geräteprotokollen und Prozessen. Um darüber hinaus mit einer Vielzahl zu integrierender Geräte und der dadurch erzeugten Datenmengen umgehen zu können, muss sie zudem skalierbar sein. Dafür bietet eine Serviceorientierte Architektur (SOA) die besten Voraussetzungen. Sie ist heute ein Defacto-Standard, um hohe Flexibilität und maximale Skalierbarkeit zu gewährleisten.

SOA ist ein Architekturprinzip der Informatik, bei dem existierende oder neue Funktionskomponenten, zum Beispiel Datenbanken, Programme und Programmbausteine als Dienste vom Service-Provider gekapselt werden und den Konsumenten (Service Consumer) dann zur Verfügung stehen. Durch die Kapselung mit einer standardisierten Schnittstelle wird:

  • die Komplexität des Gesamtsystems reduziert beziehungsweise versteckt, 
  • die Wiederverwendbarkeit der Dienste gewährleistet, was gleichzeitig Kosten reduziert,
  • die Unabhängigkeit der Skalierungsmöglichkeiten von Diensten sichergestellt,
  • eine einfache Ergänzung um zusätzliche Dienste ermöglicht,
  • eine dynamische Selektion sowie der Austausch von Dienste-Anbietern vereinfacht.

Zudem ergibt sich aus Sicht des Betreibers beziehungsweise Anwenders der Vorteil, dass Funktionen auch in sehr kleinen Schritten verfügbar gemacht werden können, so dass eine entsprechende Plattform schnell in Betrieb genommen werden kann und dann je nach Bedarf sukzessive um weitere Funktionen und Protokolle erweitert wird. Damit schafft SOA die notwendige Basis, die Wachstumspotenziale im Bereich M2M nachhaltig auszuschöpfen. 

 

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