Übrigens bleibt es für das HTC Desire nicht lediglich bei Android OS, das ja hinter vorgehaltener Hand gelegentlich eher praktisch als hübsch genannt wird. Vielmehr stülpen die Taiwanesen ihr eigenes Konzept namens »HTC Sense« darüber und machen das Desire so nicht nur besser bedienbar, sondern auch schöner. Die Sense-Oberfläche bietet verschiedene vordefinierte »Szenen« mit praktischen Widgets etwa für das Wetter, die Uhrzeit oder eine Agenda-Übersicht der anstehenden Termine. Die meisten Nutzer werden dieses Angebot zu schätzen wissen, aber mit zunehmender Einsatzdauer am Desire eigene Vorlieben für das Arrangement von Widgets ausleben – und das können sie auch, sogar auf sage und schreibe sieben verschiedenen Standby-Bildschirmen, die durch einen Klick auf die mit einem Häuschen gekennzeichnete Home-Taste in der Übersicht dargestellt werden können; Mac-User kennen das Feature als Exposé.
Außerdem sorgt HTC mit eigenen Apps und Widgets wie dem FriendStream für Abwechslung: Gibt man bei der Inbetriebnahme oder zu einem späteren Zeitpunkt seinen Twitter-, Facebook- und/oder Flickr-Account an, so hält FriendStream den Nutzer über Neuigkeiten aus allen registrierten Netzwerken auf dem Laufenden, ohne dass man erst den betreffenden Client aufrufen muss.
Trotz aller positiven Aspekte der Android-Erstausstattung hätte HTC beim Desire jedoch auch das eine oder andere Eck noch rund machen können. So wirkt der integrierte Audioplayer zwar schick, doch fehlen ihm grundlegende Funktionen, die man schon in weitaus günstigeren und weniger »smarten« Handys findet: Auf einen Equalizer müssen Desire-Kunden ebenso verzichten wie auf eine dedizierte Podcast- und Hörbuchsteuerung – einen Sprung um 30 Sekunden zurück per Fingertipp weiß jeder zu schätzen, der sich hin und wieder ablenken lässt.
Aber nicht nur im Entertainment-Fach, auch im Bürobereich klaffen kleine Lücken. Denn mit dem Quickoffice Viewer liegt dem Dauertestkandidaten zwar ein Instrument bei, mit dem sich Word-Dokumente und Excel-Tabellen studieren lassen, doch bearbeiten ist nicht drin – und anders als bei ihrem Symbian-Pendant bietet die App auch kein kostenpflichtiges Upgrade direkt aus dem Programm heraus an.