Bei allem Für und Wider stellt sich die Frage, ob sich nicht das Beste aus beiden Welten verbinden ließe? „Selbstverständlich ist das möglich“, so die spontane Reaktion von Markus Härtner: „Es gibt eine Reihe von Serviceprovidern, die die Avaya-Lösungen als Managed-Service in der Unternehmensumgebung anbieten. Da die Avaya-Lösungen in besonderem Maße dem Private-Cloud-Gedanken entsprechen, ist sogar eine sehr enge Integration mit Unternehmensapplikationen umsetzbar.“
Im Prinzip sind sich die befragten TK-Anlagen-Hersteller in dieser Frage einig: „Sicherlich können hybride Verwendungen von lokalen und Cloud-Diensten eine ideale Synergie darstellen. Cisco-Jabber kann beispielsweise als Desktop-Client Richtung Inhouse-Call-Processing und gleichzeitig Richtung Cloud für die Verwendung von netzübergreifenden IM- und Presence-Diensten verwendet werden“, ergänzt Ernst Engelmann.
Ein weiteres Beispiel ist die Openscape-Cloud-Lösung von Siemens Enterprise Communications, die bereits heute eine Einbindung in vor Ort installierter Software und lokalen Datenbanken ermöglicht, um erweiterte UC-Funktionen anbieten zu können. „Vor allem größere Unternehmen zeigen Interesse an hybriden Modellen, in denen sowohl CPE als auch Cloud-basierte Services koexistieren“, steckt Alexander Baumann die Zielgruppe ab.
Und schließlich verkauft Hersteller Swyx seine Lösung sowohl an Unternehmen als auch Dienstleister. Ebbinghaus: „In der Tat, eine der großen Stärken von softwarebasierten Lösungen wie Swyxware ist die Tatsache, dass diese sowohl als Hosted-, Managed- als auch als Inhouse-Lösung einsetzbar sind. Der Vorteil für den Kunden: Bei allen Varianten werden ihm die gleichen Leistungsmerkmale geboten.“
Ein Beispiel für die Aufwertung einer IP-Centrex- zu einer UC-Lösung liefert QSC: „IP-Fonie-Centraflex bietet in Verbindung mit der Office-Productivity-Software Estos-Procall eine durchgängige UC-Integration. Die Basis hierfür ist das neue Tapi-Modul ‚ECSTA’ für Broadworks, welches direkt mit der IP-Fonie-Centraflex kommunizieren und die dazugehörigen Telefone – unabhängig vom Hersteller – steuern und überwachen kann“, erklärt Heinz-Jürgen Esser. Marcus Otto bestätigt ebenfalls, dass die Anbindung lokaler Systeme an die Centrex-Plattform bei Nfon geübte Praxis sei: „Mit dem weiteren Ausbau der Plattform wird es hier in der Zukunft eine Vielzahl von neuen Schnittstellen geben“, so das Versprechen.