Nahezu zeitgleich zur Verbreitung von Unified-Communications entstanden seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts unter dem Begriff Web 2.0 immer mehr interaktive und kollaborative Internetsites. Die mittlerweile kaum noch überschaubare Vielfalt von Blogs, Foren, Chaträumen, Communities und Wikis, von Plattformen wie Facebook, Linked-In, Xing, Youtube oder Twitter ist heute ein fester Bestandteil der privaten Kommunikation.
In einigen Unternehmen werden solche Social-Media-Technologien unter dem Stichwort Enterprise 2.0 bereits verwendet. Vor allem in den letzten ein bis zwei Jahren haben Unternehmen vielfältige Erfahrungen mit Social-Media-Tools gesammelt. Es wurde getestet, wie und in welchen Bereichen sich diese Kommuni-kationswerkzeuge vorteilhaft für den Geschäftsbetrieb einsetzen lassen.
So nutzen Unternehmen beispielsweise Facebook für die Kommunikation mit Mitarbeitern oder zur Information von Kunden. Techniker diskutieren in Blogs und Foren mit Anwendern über Support-Fragen und geben Hilfestellung bei Anfragen. Neue Produkte werden mit Hilfe von Videos auf Youtube vorgestellt, Kurzmeldungen aus dem Unternehmen und der Branche über Twitter verbreitet. In der Zwischenzeit beziehen einige Unternehmen ihre Kunden über spezielle Plattformen und Foren sogar gezielt in die Produktentwicklung ein. Auch die Personalabteilungen nutzen bei Bewerbern vermehrt Plattformen wie Xing, Linked-In oder Studi-VZ, um sich über den Interessenten zu informieren.
Bereits vor mehreren Jahren hat der Harvard-Professor Andrew Mc-Afee für das Vordringen von Web-2.0-Applikationen in den Unternehmen den Begriff „Enterprise 2.0“ geprägt. Mcafee verwendet den Terminus für Technologien, mit denen Mitarbeiter Informationen und Inhalte erzeugen, gemeinsam nutzen und für unterschiedliche Einsatzgebiete aufbereiten. Die Eigenschaften der dazu eingesetzten Werkzeuge fasst er mit der Abkürzung „SLATES“ – Search, Links, Authoring, Tags, Extensions and Signals – zusammen.
Zur Erklärung: Strukturieren und bewerten Mitarbeiter nach dem Konzept des Wissensmanagements Informationen mit Links, sind die wichtigen Dinge über Suchmaschinen (Search) leichter auffindbar. Verwenden die Mitarbeiter Autoren-Tools (Authoring) und Verschlagwortung (Tags), sind Unternehmen in der Lage, das kumulierte Know-how Vieler (Wisdom of Crowds) zu nutzen. Werden auch noch Daten für automatisierte inhaltliche Vorschläge (Extensions) verwendet, lassen sich „ähnliche Inhalte“ (Mitarbeiter, die dieses Dokument für hilfreich hielten, fanden auch...) leichter aufspüren. Und schließlich machen automatische Benachrichtigungen (Signals) auf Änderungen aufmerksam.