Diese Faktoren haben zwar großen Einfluss, lassen sich aber schlecht durch Kosten oder andere Zahlenwerte ausdrücken. Sie sind entsprechend der Unternehmensanforderungen zu gewichten:
Datensicherheit – Das in Deutschland am häufigsten genannte Bewertungskriterium dieser Gruppe ist die per Gesetzgeber verlangte Datensicherheit. Hier geht es aus Sicht des Unternehmens vor allem um Vertrauen und Absicherung. Die entscheidende Frage lautet: Traue ich dem Anbieter die Absicherung der Daten entsprechend der Datenschutzbestimmungen und den eigenen Unternehmensrichtlinien zu? In diesem Kontext spielen besonders die Haftung sowie die einhergehende Imageeinbuße bei Datenverlust eine wichtige Rolle. Neben einer detaillierten Beurteilung der Vertraulichkeitsstufe der zur Auslagerung vorgesehenen Daten hilft es zu eruieren, welche Schutzmaßnahmen der Service-Anbieter umgesetzt hat. An welchen Empfehlungen hat sich der Anbieter dabei orientiert?
Welchen Datenschutzbestimmungen unterliegt er selbst? Aufschluss über die Einführung, den Betrieb, die Überwachung und die kontinuierliche Verbesserung des Datenschutzes geben entsprechende Zertifizierungen wie das TÜV-Siegel „Certified Cloud Services“, dessen Grundlage Standards wie die ISO 27001, der BSI-Grundschutz und ITIL bilden.
Das Thema Datenschutz zeigt bereits deutlich, wie groß der Einfluss der subjektiv bewertbaren Faktoren auf den Entscheidungsprozess ist. Traut man anderen Unternehmen die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien nicht in gebotenem Umfang zu, so wird die Entscheidung immer gegen eine Umsetzung in der Cloud fallen.
Standardisierung – Aus Sicht der IT-Administratoren bieten virtualisierte Infrastrukturdienste aus der Cloud wesentlich mehr Homogenität. Der Betrieb eines historisch gewachsenen, inhomogenen Hardware-Bestandes fällt weg, denn Virtualisierung und Provider-Dienstleistung abstrahieren ihn komplett. Das Unternehmen gewinnt dadurch deutlich an Betriebssicherheit.
Flexibilität – Cloud-Services fördern eine jederzeit skalierbare IT-Infrastruktur. Je nach aktuellem Bedarf können flexible Ressourcen dazu gebucht und abbestellt werden, ohne dass Investitionen getätigt werden müssen, die kurzfristig den Cash-Flow mindern. Im Hinblick auf die
unternehmensinternen Entscheidungswege beim Eigenbetrieb sowie die Vorlaufzeiten von Distributoren und Dienstleistern verkürzen sie zusätzlich die IT-Bereitstellungszeiten von Unternehmen.
Mobilität – Das zentrale Bereitstellen der IT als Cloud-Service fördert das mobile Arbeiten, da theoretisch ein weltweiter Zugriff auf die Unternehmensdaten möglich ist. Im einfachsten Fall erfolgt der Zugriff durch IP-Sec-gesicherte Tunnel über das öffentliche Internet direkt auf die Cloud. Höherer Komfort erzielt das Einbinden der Cloud in das für mobiles Arbeiten befähigte Unternehmens-WAN. Mitarbeiter arbeiten so aus einer Applikation heraus oder greifen über eine singuläre Anbindung verschlüsselt und abgesichert auf sämtliche Unternehmensdaten und Anwendungen zu – je nach Bedarf über Mobilfunk, IP-Sec-Tunnel über Internet, DSL oder Festverbindungen.