Cloud-Computing

Managed-Security und ihre Grenzen

13. März 2015, 11:11 Uhr | Tim Cappelmann, Leiter der Managed-Security bei Air-IT-Systems

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Angemessenes Reagieren auf Incidents

Managed-Security-Services eignen sich besonders gut für den gesamten Incident-Management-Prozess: Er erfordert Schnelligkeit, Effizienz und angemessenes Reagieren auf einzelne Incidents. Für das Monitoring von Störungen oder dem Erkennen von ungewöhnlichen Mustern oder Bedrohungen ist spezielles Know-how notwendig. Das schließt auch die anschließende Forensik mit beispielsweise Identifikation des Angriffsvektors  oder Logfile-Analyse ein. Um in der Lage zu sein, verdächtige Verkehrsmuster zu erkennen und zu isolieren, müssen MSS-Experten die gewöhnlichen Verkehrsbeziehungen im Unternehmen kennen. Ansonsten bestünde die Gefahr aufgrund ungewöhnlicher IT-Aktivitäten im ERP-System massive Fehlalarme zu generieren. Eine Abweichung vom Normalzustand ist nur dann erkennbar, wenn der Normalzustand im individuellen Kontext des Kunden den Security-Experten auch ausreichend bekannt ist. Hier haben MSS-Anbieter die Möglichkeit ihre Stärken auszuspielen, vor allem da Unternehmen Forensik und Analytics verstärkt nachfragen.

Von Fall zu Fall entscheiden
Das bedeutet aber nicht, dass sich die Cloud per se nicht für Security eignet. Grundsätzliche Schutzmaßnahmen wie Virenscanner oder Antispam sind durchaus für die Wolke geeignet. Bei speziellen Services gilt es zusätzlich Aufwand und Nutzen abzuwägen. Etwa wenn Unternehmen planen, für die Marketing-Abteilung eine Art Dropbox oder Google-Drive aufzubauen. In Relation zu dem kleinen Anwenderkreis ist der Aufwand, einen separaten Server einzurichten und zu betreiben, zu groß. Hierfür ist die Cloud eines deutschen Anbieters bei weniger kritischen Daten durchaus eine passende Lösung. Entscheidend dabei: Das Unternehmen muss stets alle Steuerungs- und Entwicklungselemente in der eigenen Hand behalten, um über jede Art von Managed-Service – egal ob aus der Cloud oder nicht – die Kontrolle zu behalten. Hilfreich sind hier Kennzahlen in Form von Key-Performance-Indicators (KPIs) oder vorher definierte, verpflichtende Reportings sowie vereinbarte Service-Level-Agreements (SLAs). Unterm Strich haben Managed-Security-Services heute im Cloud-Zeitalter durchaus ihre Berechtigung. Die fortschreitende Digitalisierung im Zuge von Industrie 4.0 sorgt für immer komplexere Strukturen, die noch spezialisiertes Know-how benötigen. Gerade der Mittelstand mit individuell gewachsenen IT-Strukturen profitiert von den maßgeschneiderten Beratungs- und Support-Leistungen der MSS.

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