Intelligent-Networks-Plattformen

Mehrwertdienste für Geschäftskunden

2. April 2025, 9:50 Uhr | Autor: Michael Kloos / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Was eine moderne IN-Plattform leisten sollte

Ist die Entscheidung zu einer neuen IN-Plattform gefallen, gibt es bei der Auswahl des passenden IN-Anbieters einige Aspekte zu beachten: Zunächst sollten Telekommunikationsanbieter darauf achten, dass die gewählte IN-Plattform in der Lage ist, die eigenen Infrastrukturen, Prozesse und Datenvolumen, insbesondere solche von Legacy-Systemen, abzubilden und bei Bedarf – zum Beispiel im Falle von punktuellen Spitzen – schnell und flexibel zu skalieren.

Ebenso wichtig ist jedoch die Möglichkeit, auf der neuen Plattform selbst Dienste zu erstellen und zu verwalten – beispielsweise über eine Low-Code- beziehungsweise No-Code-Umgebung. So kann das eigene Portfolio an mehrwertschaffenden Angeboten dynamisch und entsprechend der sich kontinuierlich weiterentwickelnden Kundenanforderungen wachsen.

Beratung als Schlüssel zur erfolgreichen Migration

Vor der Entscheidung zur Migration sollte stets eine umfassende Analyse des Ist-Zustands stehen: Welche Systeme, Prozesse und Technologien sind aktuell vorhanden und sollen diese mitmigriert werden oder nicht, weil sie beispielsweise veraltet sind oder nicht länger regulatorischen Standards entsprechen? Komponenten, die mitmigriert werden sollen, müssen umfassend getestet werden – können sie auf die neue Plattform migriert werden oder nicht? Für letzteren Fall sollte der Anbieter entsprechende Alternativen entweder direkt zur Verfügung stellen oder bei der Auswahl dieser beratend zur Seite stehen können.

Oftmals ist im Falle solcher älterer Komponenten zudem keine oder lediglich eine  unvollständige Dokumentation verfügbar, beispielsweise weil diese historisch und organisch gewachsen sind und die entsprechende Expertise nicht länger im Unternehmen vorhanden ist. Ein IN-Anbieter sollte in solchen Fällen in der Lage sein, eine Analyse und im nächsten Schritt ein Reverse-Engineering der Komponenten durchzuführen, um diese möglichst nahtlos und automatisiert auf die neue Plattform zu überführen. In jedem Fall sollte sichergestellt sein, dass keine Funktionen, Services und Qualitätsstandards und damit Kundenerlebnisse im Verlauf der Migration verloren gehen.

Idealerweise stellt der Anbieter auch ein Beratungsteam bereit, das unter anderem auf regionale und kulturelle Besonderheiten eingehen kann, beispielsweise die länderspezifische Auslegung von Datenschutzgesetzen. Gerade dieser Aspekt ist wichtig, weil  Telekommunikationsanbieter große Volumen an potenziell sensiblen, personenbezogenen Daten verarbeiten, wie Telefonnummern oder Gesprächsaufzeichnungen, die mit Blick auf biometrische Erkennung besonderen Schutz bedürfen. Dementsprechend sollte der IN-Anbieter sicherstellen können, dass diese Daten ausschließlich DSGVO-konform lokal vorgehalten werden.

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Intelligent Networks (IN) sind essenziell für die Bereitstellung von Mehrwertdiensten in der Telekommunikation und bilden die Grundlage für neue Geschäftsmodelle sowie Kundengewinnung und -bindung. Angesichts sich verändernder regulatorischer Vorgaben und dem Potenzial neuer Technologien wird die Migration zu einer modernen IN-Plattform immer wichtiger. Denn diese Plattformen bieten nicht nur Flexibilität, Skalierbarkeit und DSGVO-Konformität, sondern unterstützen Netzbetreiber auch dabei, Mehrwertdienste zur Differenzierung in einem kompetitiven Markt anzubieten.

Eine erfolgreiche Migration erfordert eine umfassende Ist-Analyse, eine strategische Planung und einen erfahrenen IN-Anbieter, der technologische, betriebswirtschaftliche und regulatorische Anforderungen versteht. Die Möglichkeit, eigene Dienste flexibel zu gestalten, sowie Beratung und Tools für nahtlose Systemintegration sind wichtig, um die Migration und Nutzung der neuen Plattform erfolgreich zu gestalten.

Michael Kloos ist Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter von Crealog

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