Container und Cloud

Mit Datenstrategie Lock-in-Effekte vermeiden

4. März 2019, 14:41 Uhr | Autor: Patrick Callaghan / Redaktion: Sabine Narloch
© Viktor Descenko - 123RF

Im Zuge von Cloud-Computing ist der Vendor-Lock-in bei Unternehmen gefürchtet. Container und Microservices können dieses Problem nur bedingt lösen. Patrick Callaghan von DataStax erklärt im folgenden Beitrag, wie eine Datenstrategie helfen kann, um autonom zu werden.

Die Wahl der richtigen Plattform für Unternehmensapplikationen mag auf den ersten Blick nebensächlich erscheinen, dabei hat sie immensen Einfluss auf alle folgenden Entscheidungen im Hinblick auf die Entwicklungsumgebung. Denn bei einer falschen Wahl des Cloud-Anbieters, Betriebssystems oder der Programmiersprache kann das im Nachhinein bei Mitarbeitern zu Unzufriedenheit führen und durch erhöhten Personalaufwand zudem teuer werden.

Um das zu vermeiden, geht der Trend in Entwicklungsteams immer mehr zu (Software-) Containern und Microservices. Indem sie Fremdmaterial entfernen und die Größe der Images auf das erforderliche Maß reduzieren, erleichtern es Container, Software zielgerichtet einzusetzen. Und diese Konzentration auf das Wesentliche steigert die Produktivität von Entwicklern. Eine Umfrage von “451 Research” ergab im Jahr 2017: Rund 57 Prozent der befragten Unternehmen nannten die Produktivität der Entwickler als einen entscheidenden Grund für ihren Wechsel zu Containern.

Container sind ideal für den Einsatz von Microservices. Diese zerlegen Anwendungen in kleinere Komponenten, die alle ihre eigene Rolle innerhalb der Applikation einnehmen. Die Aufteilung in kleinere Bausteine macht die Anwendungen deutlich skalierbarer – nach oben oder nach unten. Somit ist die Kombination aus Containern und Microservices vor allem unerlässlich, wenn Unternehmen extrem schnell auf Nachfragespitzen reagieren wollen – um so die Erwartungen der Kunden an Services in Echtzeit zu erfüllen.

Cloud-Strategie mit Containern
Neben diesem Trend im Development verändert sich auch die Rolle der Infrastruktur. Denn um mit dem steigenden Nachfrageniveau auch IT-seitig mitzuhalten, setzen immer mehr Unternehmen auf Hybrid- oder Multi-Cloud-Strategien. Das bestätigen auch Studien: Gartner schätzte, dass bis 2019 rund 70 Prozent aller Unternehmen auf Multi-Cloud-Strategien umsteigen – im Vergleich dazu lag dieser Anteil im Jahr 2016 bei lediglich 10 Prozent. Das Marktforschungsinstitut Forrester Consulting stellte für das vergangene Jahr einen ähnlichen Trend fest: nämlich, dass 2018 bereits rund 60 Prozent der Unternehmen die Public Cloud für Produktionsanwendungen nutzten – wobei als Hauptgründe der Studie zufolge die positiven Auswirkungen auf die Geschäftsleistung und die betriebliche Effizienz genannt wurden. Den schnellen Wandel treiben nicht zuletzt die Entwickler voran, wünschen sie sich doch mehr Flexibilität bei der Ausführung und Bereitstellung von Anwendungen.

Ein weiterer Grund für den Wechsel auf Hybrid- oder Multi-Cloud-Umgebungen ist die Angst vor einem “Lock-in”. Denn auch wenn die Services aus der Public Cloud eine enorme Rechen- oder Speicherverfügbarkeit aufweisen, ist es riskant, alles auf eine Karte zu setzen. Nutzt man beispielsweise einen speziellen Service eines Anbieters umfänglich, muss man sich der negativen Folgen im Klaren sein, die eine Änderung oder gar der Wegfall dieses Angebots mit sich bringen. Ein schneller Umzug des gesamten Datenbestands ist so kaum möglich. Die Folge: Der Kunde ist eingeschlossen.

Container sollen diesen “Lock-in-Effekt” vermeiden: Reduziert auf die wesentlichen Elemente und unabhängig von der zugrunde liegenden Hardware und Plattform kann ein Container-Image prinzipiell auf jedem Cloud-Service ausgeführt werden. Dies war auch einer der Gründe für das Wachstum von Kubernetes, der Management- und Orchestrierungsplattform für Container auf Open-Source-Basis. Da Kubernetes die Bedienung und Verwaltung nach und nach vereinfacht hat, lassen sich Container heute effizient und skalierbar betreiben. Noch wichtiger ist, dass mehrere Public Clouds Kubernetes unterstützen und auch Managed Kubernetes Services anbieten. Das erleichtert den Umzug, wenn ein Plattformwechsel ansteht.

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  1. Mit Datenstrategie Lock-in-Effekte vermeiden
  2. Container allein sind nicht die Lösung

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