Die Verarbeitung des Audiosignals findet hinter den Kulissen statt. Der Endanwender nimmt die Audiokette normalerweise erst dann wahr, wenn etwas schiefgeht. Leider können Autos manchmal sehr laut sein. Bedenkt man, was in einem Auto alles zu hören ist: Motorengeräusche, Schlag-
löcher, vorbeifahrende Lkw, spielende Kinder auf dem Rücksitz, Scheibenwischer, Geräusche der Klimaanlage und schließlich auch die menschliche Stimme auf dem Weg vom Mund zu dem im Auto installierten Mikrofon.
Beispiel Schlaglöcher: Der Fahrer aktiviert das Spracherkennungssystem und sagt: „Kurt anrufen“. Gleichzeitig biegt er in eine Nebenstraße ein und alles, was das Spracherkennungssystem hört, ist: „Kurt <BUMM><BUMM><BUMM>.“ Sich überlagernde Stimmen sind ein weiteres verbreitetes Problem in einem sprachaktivierten Auto. Eine Familie ist mit Ihren Kindern unterwegs und der Fahrer möchte den Radiosender per Sprache wechseln. Das Spracherkennungssystem hat nun die schwierige Aufgabe, zu erkennen, was „PAAP…“ –„Umschalten auf PAP 100.3 FM“–„…PIIEEE“ bedeutet. Geräusche und Interferenzen wie diese können bei Ihrem Spracherkennungssystem zu Missverständnissen oder anderen unerwünschten Reaktionen führen.
Andere Bereiche der Audio-Konfiguration bergen ebenfalls potenzielle Schwierigkeiten für die Anwendung. Eine häufige Reaktion auf ein nicht einwandfrei funk-tionierendes Spracherkennungssystem ist, nach jeder Fehlermeldung noch lauter zu sprechen. Was aber geschieht, wenn die Lautstärke des Spracherkenners bereits hoch eingestellt ist? Schreien verschlimmert das Problem nur und frustriert den Anwender durch immer mehr Fehlermeldungen. Daher ist eine hochwertige Technologie zur effizienten Verarbeitung des Audiosignals außerordentlich wichtig für eine positive Erfahrung und gute Bedienung.
Fazit und Ausblick
Bereits heute stehen mit Sprachbiometrie im Auto schon viele Möglichkeiten zur Verfügung, doch was kann man noch erwarten? Wie wäre es, wenn man auch seine Parkgebühren per Sprachbefehl zahlen könnte, indem das Auto die Identität des Fahrers mittels Sprachbiometrie überprüft, einen entsprechenden ID-Token als Passwort an das Zahlungssystem überträgt, und man sich nicht länger mit Unterschriften, PIN-Eingaben oder Passwörtern herumschlagen muss? Wie wäre es mit einem Einsteigen ohne Schlüssel, wobei der Fahrer – und nur der Fahrer – das Auto per Sprachbefehl öffnen und starten kann?
Die Automobilindustrie hat die Möglichkeiten erkannt. Denn die Chancen stehen gut, dass ein Kunde, sobald sein Auto ihn kennengelernt und eine dauerhafte persönliche und effiziente Bedienerschnitt-stelle erstellt hat, beim Autoneukauf der Marke treu bleibt, wenn er die persönlichen Einstellungen in ein neues Modell übertragen kann.