Quality-of-Service

Mit Lync-Tools die Sprachqualität im Griff

12. Dezember 2014, 12:03 Uhr | Frank Carius, Enterprise Architect, MVP für Lync und Gesellschafter von Net at Work in Paderborn

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Zusätzliche Steueroptionen in Microsoft-Lync

Weil dies jedoch keine dauerhafte Lösung sein kann, hat Microsoft den Lync-Server zusätzlich mit einer Reihe ausgereifter Funktionen ausgestattet, die die Qualität der Sprachübertragung nachhaltig verbessern:

  • „Call Admission Control“: Die Lync-Funktion Call-Admission-Control, kurz CAC, ermöglicht es Administratoren, für einzelne IP-Verbindungen eine maximale Anzahl von VoIP-Kanälen und verbindliche Bandbreiten für den VoIP-Traffic festzulegen. Versucht ein Teilnehmer, auf einer bereits maximal belegten Leitung ein weiteres Telefonat zu initiieren, wird er entweder auf eine alter-native Verbindung beziehungsweise eine Voice-Mailbox umgeleitet oder erhält einfach ein Besetztzeichen. CAC ist für Umgebungen ohne verbindliche VoIP-Priorisierung ein absolutes Schlüsselfeature, da bei überlasteten Leitungen sonst jedes zusätz-liche Gespräch die Qualität aller gehaltenen Verbindungen beeinträchtigen würde.
  • Dynamische Komprimierung mit „RT-Audio“ und Codec-Wechsel: RT-Audio ist ein von Microsoft entwickelter Breitband-Codec für die VoIP-Übertragung, der in Microsoft-Lync-Umgebungen die Abtast- und Komprimierungsraten dynamisch an die Sprachqualität anpasst. In den Grenzen, die CAC vorgibt, versucht RT-Audio natürlich zuerst die beste Qualität zu nutzen. Sollte die Qualität nicht zu halten sein, reduziert RT-Audio die Bandbreite durch Anpassung der Abtastung. Bei zu hoher Verlustratereduziert ECC die Aussetzer auf Kosten der Bandbreite. Diese flexible Anpassung liefert sehr gute Resultate, so dass RT-Audio in Lync-Umgebungen heute zu Recht als Default-Codec den Vorzug vor den klassischen VoIP-Codecs erhält. In Konferenzen kann zwischen G.722 und „SIREN“ gewechselt werden. Zukünftig dürfte der Codec der Skype-Familie (Silk) dazu kommen.
  • „Forward-Error-Correction-Encoding“: Hinter dem sperrigen Namen versteckt sich ein weiteres, äußerst praktisches Feature des RT-Audio-Codecs: FEC erlaubt es Administratoren, die Nutzlast jedes Pakets zusätzlich als Kopie an das darauffolgende Paket anzuhängen. Auf diese Weise steigt zwar die Datenmenge, dafür wird aber jedes Paket redundant übertragen, so dass einzelne Paketverluste meist ohne Qualitätsabfall kompensiert werden können. FEC eignet sich damit insbesondere für Netzwerke mit grenzwertigem Jitter beziehungsweise hohen Paketverlustraten.

Im Zusammenspiel eröffnen CAC, RT-Audio und FEC den Lync-Administratoren ganz neue Möglichkeiten, die Verbindungsqualität auf der WAN-Strecke zu steuern. Die meisten Unternehmen erreichen auf diese Weise eine Quality-of-Service, die selbst in anspruchsvollen Business-Verbindungen überzeugt.

 

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Mit Lync-Tools die Sprachqualität im Griff
  2. QoS – Die Bandbreite entscheidet
  3. Zusätzliche Steueroptionen in Microsoft-Lync
  4. Mit der Nutzung explodiert die Bandbreite
  5. Expertenkommentar: Der Systemintegrator ist bei Lync-Projekten immer auch ein Vermittler

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Microsoft

Weitere Artikel zu Microsoft Deutschland GmbH

Weitere Artikel zu Microsoft GmbH

Weitere Artikel zu Microsoft GmbH

Weitere Artikel zu Unified & Instant Messaging

Weitere Artikel zu UCaaS

Matchmaker+