Quality-of-Service

Mit Lync-Tools die Sprachqualität im Griff

12. Dezember 2014, 12:03 Uhr | Frank Carius, Enterprise Architect, MVP für Lync und Gesellschafter von Net at Work in Paderborn

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Mit der Nutzung explodiert die Bandbreite

Allerdings sollten sich Lync-Administratoren darauf einstellen, dass der Bandbreitenbedarf im Unternehmen einige Monate nach der Implementierung noch einmal sprunghaft ansteigen wird. Warum das bei fast allen Projekten so ist, ist schnell erklärt: Unmittelbar nach der Einführung gehen die meisten Mitarbeiter noch sehr zurückhaltend mit der neuen Kommunikationsplattform um. Innovative Features wie Video-Conferencing werden nur sporadisch und von einer kleinen Zahl so genannter Early-Adopter genutzt. Hinzu kommt, dass in der Anfangszeit oft auch gar nicht alle Mitarbeiter und alle Stand-orte des Unternehmens mit Lync arbeiten.

Wenn die Teilnehmerzahl sukzessive steigt und die Kollegen nach und nach auch die Highend-Anwendungen von Lync für sich entdecken, ist vorprogrammiert, dass die Bandbreite über kurz oder lang an ihre Grenzen stoßen wird. Verhindern kann der Administrator diesen steigenden Verbrauch kaum. Aber er sollte diese Entwicklung bereits in der Projektplanung berücksichtigen – und die Netzwerkumgebung durchgehend mit einer VoIP-fähigen Monitoring-Lösung im Blick behalten, um frühzeitig auf den Anstieg reagieren zu können.

Einfache, SMNP-basierte Monitoring-Tools, die alle fünf Minuten die Netzwerk-auslastung abfragen und aus den Momentaufnahmen einen Durchschnittswert aggregieren, reichen dafür ebenso wenig aus wie die integrierten Call-Detail-Recording-Aufzeichnungen von Lync. Denn kritische VoIP-Spitzen und Bandbreitenüberlastungen treten meistens nur für Sekunden oder Sekundenbruchteile auf und sind aus einem über Minuten hinweg errechneten Durchschnittswert nicht erkennbar. Alternativ sollten Netzwerkverantwortliche daher frühzeitig aktive Messverfahren etablieren, die den Netzwerkstatus durchgehend überwachen und bei jeder noch so kurzen Überlastung Alarm schlagen. Schon ein einfacher „Dauerping“ liefert sehr aussagekräftige Daten zu Laufzeit und Verlusten.

Fazit und Empfehlung

Die Sprachqualität bei Enterprise-VoIP hängt nach wie vor maßgeblich von der verfügbaren Bandbreite ab. Während die Servicequalität im LAN angesichts hoher Bandbreiten und vieler Steuermechanismen in der Regel kein Problem ist, kommt es auf der WAN-Strecke häufig zu Latenz-, Jitter- und Paketverlust-bedingten Qualitätseinbrüchen. Um diesen zuvorzukommen, unterstützt Microsoft-Lync ein breites und ausgereiftes Feature-Set für die Bandbreitenoptimierung im WAN. Insbesondere Call-Admission-Control, RT-Audio und Forward-Error-Correction haben sich sehr bewährt, wenn es gilt, eine stabile Übertragungsqualität sicherzustellen. Ergänzend dazu lohnt sich die Investition in ein leistungsfähiges, aktives Echtzeit-Monito-ring, um frühzeitig auf steigenden Bandbreitenbedarf reagieren zu können.

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  1. Mit Lync-Tools die Sprachqualität im Griff
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  3. Zusätzliche Steueroptionen in Microsoft-Lync
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  5. Expertenkommentar: Der Systemintegrator ist bei Lync-Projekten immer auch ein Vermittler

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