Die größten Defizite gab es laut der DtGV jedoch bei der Tarifberatung. Hier sollen den Mystery-Shoppern nicht immer die besten und günstigsten Tarife für ihre individuellen Bedürfnisse empfohlen worden sein. Besonders den Geringtelefonierern und Wenignutzern wurden demnach in vielen Fällen Flatrate-Tarife mit großem Internetvolumen vorgeschlagen, die über das Ziel hinausschossen. Im Durchschnitt lagen die Angebote der Verkäufer damit rund 50 Prozent über dem Tarif, der laut den Marktforschern der günstigste für den Tester gewesen wäre. Nur in 13 der 50 durchgeführten Testberatungen sollen die Preise der empfohlenen Tarife nicht mehr als fünf Euro über denen der »bestmöglichen Option« gelegen haben. Zusätzlich kreidet die DtGV an, dass die Beratungsleistung »bezüglich eines geeigneten Handys ebenfalls zu wünschen übrig ließ.« Demnach erfolgten Erklärungen zu den Betriebssystemen nur selten und die Unterschiede zwischen Smartphones sollen teils nur unzureichend erläutert worden sein. Zwar gab es bei drei Vierteln der Gespräche eine Bedarfsanalyse, das passende Handy wurde jedoch selten empfohlen. Preisintensivere Modelle wie das »iPhone 6« standen hier meist im Fokus, »obwohl der Tester explizit nach einem einfachen, günstigen Smartphone gefragt hatte«. Punkten konnten letztendlich die Vodafone-Shops, in denen den Kunden laut DtGV eine faire Tarifberatung zusammen mit Rabatten geboten wurde, die einen deutlichen Preisvorteil gegenüber der Online-Buchung darstellte. Entsprechend kürt die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien die Vodafone-Filialen zum Testsieger, empfahl Verbrauchern jedoch im gleichen Atemzug, vor einem etwaigen Beratungsgespräch bei jedem Anbieter genau zu prüfen, was tatsächlich benötigt wird.