Digitale Transformation

Neue IT-Organisation erforderlich

2. Juni 2017, 10:15 Uhr | Autor: Dominik Neumann / Redaktion: Natalie Ziebolz
© ra2 studio / fotolia.com

Die Informationstechnologie ist die treibende Kraft bei der Digitalen Transformation, die für fast alle Unternehmen eine beachtliche Herausforderung ist. Besonders davon betroffen sind die IT-Abteilungen. Bei ihnen ist eine grundlegende Neuausrichtung erforderlich.

Bislang folgen die meisten IT-Organisationen einem der beiden Paradigmen „Plan-Build-Run“ oder mit verkürzter IT-Wertschöpfungskette „Source-Make-Deliver“. Egal ob beim Planen, Erstellen und Betreiben oder beim Beschaffen, Zusammenbauen und Ausliefern einer Lösung folgt die IT immer einem Service-zentrierten Ansatz. Innovation ist auf die Effizienzsteigerung des IT-Service aus-gerichtet, das bedeutet, fest definierte Services möglichst kostengünstig zu erbringen. Vielfach ist die IT aktuell weit weg vom Business sowie der Umset-zungsgeschwindigkeit und Flexibilität, wie sie die Fachabteilungen heute benötigen.

In der Zwischenzeit hat in den IT-Abteilungen ein Umdenken eingesetzt und die IT entwickelt sich vom Supporter zum Enabler hin zum Driver des Business. Als Supporter gehörte das Unterstützen und Optimieren der Geschäftsprozesse zur Kernaufgabe der IT-Abteilung. In der neuen Rolle der IT als Driver tritt jedoch viel stärker der CDO in Aktion: Er erwartet von der IT, dass sie als Mitstreiter auf dem Weg zu neuen digitalen Geschäftsmodellen agiert.

Damit die IT in ihrer neuen Rolle erfolgreich sein kann, ist es nun die Aufgabe des CIO die IT-Organisation umzubauen. Laut der CGI Umfrage Global 1000 steht der CIO in der Regel vor drei großen Herausforderungen:

  • Hoher Kostendruck: Um den Umbau der IT zu finanzieren, muss die IT zunächst Einsparpotenziale identifizieren, denn selten ist zusätzliches Budget vorhanden, das für den Umbau dringend benötig wird. Zudem steht das operative Business in vielen Branchen unter erheblichem Kostendruck, der sich fast immer auch auf die IT auswirkt.
  • Time-to-Market: Features müssen immer schneller zu den Kunden kommen. Amazon, Netflix und Co. machen vor, wie täglich neue Funk-tionalität live geschaltet werden kann. Diesem Druck kann die klassisch aufgestellte IT aufgrund starrer Organisationen und veralteter Software-landschaften oft nicht standhalten.
  • Beharrungskräfte verhindern den Umbau: Insbesondere im mittleren Management sind die Beharrungskräfte groß und die Veränderungsbe-reitschaft, sich auf eine neue Unternehmens- und Führungskultur einzulassen, gering.

Um diesen Herausforderungen der Digitalen Transformation zu begegnen, wird dazu geraten, die IT zunächst bimodal aufzustellen. Gemeint ist damit die Koexistenz zweier kohärenter IT-Arbeitsweisen. Im Mode 1 befasst sich die IT mit den langfristig stabilen, selten geänderten und in ihrem Verhalten vorhersehbaren Kernsystemen. Im Mode 2 arbeitet sie mit experimentellen und agilen Vorgehensweisen und konzentriert sich auf Applikationen an der Kundenschnittstelle: eine IT der zwei Geschwindigkeiten sozusagen.

Damit werden Konzepte aufgegriffen, die davon ausgehen, dass Managemententscheidungen entweder unter Sicherheit oder unter Unsicherheit getroffen werden. Daher werden auch in der IT zwei Modi benötigt – einerseits für die planbare und andererseits für die komplexe und explorative Welt, die nur durch Versuch und Irrtum erschlossen werden kann. In der komplexen Welt kommen neben Ansätzen zur agilen Softwareentwicklung zusätzlich DevOps-Verfahren zum Einsatz. DevOps bedeutet auch: Die IT arbeitet nicht mehr Projekt- und Aktivitätenbezogen, sondern Produkt- und Ergebnisbezogen. Ein Team ist damit für den gesamten IT-Lebens- und Wertschöpfungszyklus einer Lösung verantwortlich – nach dem Motto „You Build It, You Run It“. Die Einführung einer bimodalen IT ist der erste Schritt auf dem Weg zur Umgestaltung der IT-Organisation.

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  2. Die IT muss schneller werden
  3. Die IT sinnvoll verschlanken und Kosten vermeiden

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