Digitale Transformation

Neue IT-Organisation erforderlich

2. Juni 2017, 10:15 Uhr | Autor: Dominik Neumann / Redaktion: Natalie Ziebolz

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die IT muss schneller werden

Bimodale IT
Bimodale IT bietet einen Einstieg zur Beherrschung der stetig steigenden Komplexität. Mode 1 folgt den Prinzipien von Best Practices und Mode 2 den emergenten, dynamischen Praktiken.
© David Snowden: A Leaders Framework for Decision Making, HBR 11/2007

Eine bimodale Organisation der IT greift die Anforderung auf, dass die IT bei der Umsetzung neuer Aufträge schneller werden muss – und dies ohne Abstriche bei der Qualität. Je näher die IT-Systeme am Endkunden ausgerichtet sind und je mehr Berührungspunkte der Endkunde durch IT-Systeme mit dem Unternehmen hat, desto größer werden die Anforderungen an eine schnelle Anpassbarkeit.

Zusätzlich zu einem bimodalen Ansatz ist die Unterscheidung zwischen Systems of Records (SoR) und Systems of Engagements (SoE) verbreitet. Die stabilen Systeme sind die transaktionalen Legacy-Systeme als SoR im Backoffice, die in der Regel mit vierteljährlichen oder halbjährlichen Releasezyklen geplant werden. Die agilen sind die kundenzentrierten SoE; hier finden sich alle Applikationen mit den Kundenkontaktpunkten.

Aktuell gibt es eine nachvollziehbare enge Kopplung zwischen SoR und SoE und diese bremst die IT aus. Will eine IT-Organisation flexibler agieren, müssen beide besser voneinander entkoppelt werden. Da SoR und SoE fachlich auch weiterhin miteinander verzahnt sind, können sie nur technisch getrennt werden. Vereinfacht ausgedrückt besteht die Lösung darin, dass zwischen den SoR und den SoE eine asynchrone auf Events basierende intelligente „Entkopplungsschicht“ eingezogen wird.

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Systems of Records und Systems of Engagement sind über ei-nen synchronen API- und einen asynchronen Services Layer lose miteinander gekoppelt.
Systems of Records und Systems of Engagement sind über einen synchronen API- und einen asynchronen Services Layer lose miteinander gekoppelt.
© CGI

Komplexität in den Systems of Records verringern
Dazu bedarf es einiger Vorarbeiten bei den langjährig im Einsatz befindlichen betriebswirtschaftlichen Applikationen. Unternehmen haben diese Standardsoftware um individuelle Funktionalitäten und zusätzliche eigenentwickelte Lösungen erweitert, mit denen sie sich vom Wettbewerb differenzieren. Als Folge entstanden monolithische sowie oft nur noch aufwendig und langwierig zu wartende IT-Systemlandschaften.

Um schneller und flexibler agieren zu können, sollten Unternehmen dazu über-gehen, die ursprünglich auf Anforderungen der Fachbereiche erstellten individuellen Funktionalitäten so weit möglich in Microservices zu überführen und sie in einem Services Layer unterzubringen. Anschließend können die Microservices – entkoppelt von den Standard-Applikationen – schnell und problemlos weiterentwickelt werden. Die konsequente „Entschlackung“ der betriebswirtschaftlichen Applikationen und damit der SoR führt zu einer deutlichen Reduktion der Komplexität und ebnet den Weg zur Standardisierung der IT-Infrastruktur. Der entscheidende Punkt dabei: In den fachlich definierten Microservices steckt das eigentliche Know-how der Unternehmen, mit dem sie ihre direkte Wertschöpfung erzielen.


  1. Neue IT-Organisation erforderlich
  2. Die IT muss schneller werden
  3. Die IT sinnvoll verschlanken und Kosten vermeiden

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