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Geschäftsmodelle

Neue Umsatzchancen für M2M-Dienstanbieter dank LTE

12. September 2013, 15:53 Uhr | Herbert Blaser, Carl Fenger, Mitarbeiter bei U-Blox

Fortsetzung des Artikels von Teil 14

Expertenkommentar: M-Commerce trifft M2M

Im Verbund haben M-Commerce, Mobile-Payment und M2M das Potenzial, die Retail-Welt zu revolutionieren. Auch für Maschinen und Lösungen ist die Evolutionslehre unumstößliches Gesetz. Klobige Stand-PCs, vor zehn Jahren aus keinem Haushalt wegzudenken, haben ausgedient. Mobile Endgeräte verkaufen sich dagegen wie Kaltgetränke in der Kalahari. 2012 gingen weltweit rund 700 Mio. Smartphones über die Ladentheke – ein sattes Plus von 43 Prozent gegenüber 2011. Mit dem Verkauf von Smartphones lässt sich folglich viel Geld machen. Und mit deren vielen Funktionen und Vorteilen ebenfalls. Eines der Zauberwörter der Stunde heißt Mobile-Commerce. Der Kauf sowie Verkauf von Waren und Leistungen über mobile Endgeräte haben das Potenzial, dem klassischen E-Commerce wichtige Kundengruppen abzujagen. Allein in Deutschland wird für 2014 ein Umsatz von rund 2,7 Mrd. Euro vorausgesagt. In den USA erwartet man über die nächsten Jahre ein jährliches Wachstum von über 30 Prozent. Prognosen zufolge wird der Umsatz im Jahr 2017 bei 31 Mrd. Dollar liegen. Damit läge der Anteil von Mobile-Sales im US-Online-Markt bei etwa zehn Prozent. Die Summen sind beeindruckend – vor allem weil Smartphones und das mobile Internet trotz aller Popularität vergleichsweise junge Phänomene sind.

Das Smartphone als Geldbörse
Smartphones ermöglichen die Nutzung praktischer Features und Technologien wie Apps oder auch NFC (Near-Field-Communication) für Mobile-Payment-Dienste, die Unternehmen sowie Endkunden einen echten Mehrwert bieten. Trotz der rosigen Prognosen ist allerdings auch klar: Bislang hat sich das Bezahlen mit und über das Handy noch nicht flächendeckend durchgesetzt. Millionen von Smartphone-Besitzern zögern noch, statt des Portmonees das Endgerät zu zücken.

Provider, Händler und Unternehmen sind gleichermaßen gefragt, diesbezüglich eine Lösung zu finden. Ein Blick auf die vielfältigen Möglichkeiten, die M2M-Kommunikation bietet, könnte dabei der Schlüssel zum Erfolg sein. Im Bereich Marketing und Werbung leisten M2M-basierte Lösungen bereits beste Dienste, indem beispielsweise potenzielle Kunden je nach Standort auf lokale Angebote und Rabatte aufmerksam gemacht werden. Ähnliche Ansätze gibt es auch schon für M-Commerce. Diese gilt es weiterzuentwickeln und strategisch richtig einzusetzen. Ein weiteres Feld, in dem M2M helfen kann, M-Commerce und Mobile-Payment weiter anzukurbeln, ist die Auswertung der gigantischen Mengen an Daten, die bei der automatischen Kommunikation von vernetzten Maschinen anfallen. Denn erst, wenn diese schnell, effizient und intelligent gesammelt und ausgewertet werden, lassen sie sich bestmöglich nutzen.

Fazit und Ausblick
Wichtig beim Zusammentreffen von M-Commerce, Mobile-Payment und M2M ist, dass das Thema ganzheitlich und mit allen Vorteilen und Stolpersteinen betrachtet wird. Anstatt das Versuchskaninchen aus dem Hut zu ziehen, sollten die Unternehmen strategisch vorgehen. Werden alle Seiten, also die technischen Aspekte ebenso wie die
Bedürfnisse des Handels und der Endkunden, von vornherein berücksichtig, bieten sich Möglichkeiten rund um mobile Endgeräte, von denen noch vor Kurzem kein Unternehmen zu träumen gewagt hat. Das Nachsehen werden am Ende all diejenigen haben, die an alten Strukturen, Technologien und Verkaufswegen festhalten. Das klassische Retail-Geschäft, das über Jahrzehnte bestens funktioniert hat, wird es in dieser Form nicht mehr lange geben. Die Evolution lässt sich eben nicht aufhalten.