Im Vergleich zu Narrowband-IoT (NB-IoT) sind die Datengeschwindigkeiten von LTE-M mehr als zehnmal höher, die Latenzzeit ist etwa zehn- bis 100-mal geringer, und die Abdeckung ist weitaus größer, da die bestehende 4G-LTE-Infrastruktur in Verwendung ist. Während beide LPWANs in Innenräumen gut funktionieren, hat NB-IoT einen etwas höheren maximalen Kopplungsverlust (MCL).
LTE-M kann auch ein breiteres Spektrum an Frequenzen nutzen, während Narrowband-IoT schmalere Frequenzbänder verwendet, wodurch diese Technik das Funkfrequenzspektrum insgesamt effizienter nutzen kann. Abgesehen von den grundlegenden technischen Daten hat LTE-M gegenüber NB-IoT mehrere entscheidende Vorteile:
Nur wenige Netzbetreiber haben Roaming-Vereinbarungen für ihre NB-IoT-Netze abgeschlossen, sodass LTE-M eine bessere Abdeckung bietet und es zu weniger Situationen kommt, in denen man die SIM-Karte wechseln muss. Mit niedrigeren Latenzzeiten und höheren Datengeschwindigkeiten unterstützt LTE-M zudem mehr Anwendungsfälle und ermöglicht, Geräte per Fernzugriff zu aktualisieren, um neue Funktionen und Sicherheitsmerkmale hinzuzufügen. Wenn Geräte größere Datenmengen übertragen müssen, erfordern die niedrigeren Datengeschwindigkeiten von NB-IoT, dass die Geräte länger online bleiben, was zu einem höheren Stromverbrauch als bei LTE-M führt. Auch wenn Anwendungen, die das IIoT nutzen, nicht unbedingt Cloud-Techniken benötigen, bietet die Integration der Cloud in IIoT-Anwendungen Vorteile.
Integration der Cloud
Die Cloud ermöglicht einen leichten Fernzugriff, eine bessere Datenverarbeitung und erhöht die Sicherheit. Mit den passenden Netzwerktechniken lassen sich einzelne Endpunkte überall dort platzieren, wo sie Daten sammeln und in die Cloud übertragen können, um sie nahezu in Echtzeit zu verarbeiten. In der Vergangenheit gab es eine Diskrepanz zwischen IoT- und Cloud-Lösungen. Frühe IoT-Implementierungen konnten ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen und waren nicht in der Lage, alle Möglichkeiten der Cloud zu nutzen. Das lag daran, dass Anwendungen, Software und Systeme zwar in der Cloud gehostet waren, die Konnektivität aber immer noch über herkömmliche Mobilfunkverträge und -verbindungen der Betreiber bereitgestellt war.
Die Einführung von 5G wird dies ändern. Durchgängige Cloud-native Netzwerkarchitekturen lassen sich dadurch leicht realisieren und finanzieren, sodass Unternehmen die Agilität, Skalierbarkeit, Belastbarkeit, Elastizität und Wirtschaftlichkeit der Cloud mit geringen Latenzen ausschöpfen können.
Martin Giess ist CTO bei EMnify.