Das Session-Initiation-Protocol, kurz SIP, gilt als Garant, dass Telekommunikation in der Welt des Internet-Protocols zuverlässig funktioniert. Leider ist das nur die halbe Wahrheit, denn SIP ist nicht gleich SIP.
Standards sind eine tolle Sache: Sie sorgen dafür, dass Schrauben und Muttern von verschiedenen Herstellern perfekt zueinander passen. Über solche Selbstverständlichkeiten machen wir uns kaum Gedanken – es funktioniert einfach und wir verlassen uns darauf. Die Telekommunikation ist ein Gebiet, das besonders auf Standards angewiesen ist. Hier treffen uralte Technologien auf modernste Übertragungsverfahren und trotz vieler länderspezifischer Besonderheiten soll jeder mit jedem problemlos kommunizieren können.
In den letzten Jahren hat sich hierfür vor allem SIP (Session Initiation Protocol) als wichtiger Standard etabliert, insbesondere als Grundlage für Unified-Communications und Collaboration, der zeitgemäßen Form der Verständigung.
Leider hat die Sache einen Haken: Das Beispiel mit den Schrauben und Muttern lässt sich ganz und gar nicht auf SIP-basierte Einrichtungen anwenden. Dass zwei verschiedene Implementationen sich auf Anhieb ohne Einschränkungen verstehen, ist eine seltene Ausnahme – von ganz trivialen Anwendungsfällen abgesehen. Das hat verschiedene Ursachen.